Fürths Ernst: "Aus meiner Sicht war es ein Pressschlag"

27.10.2019, 16:32 Uhr
Kleeblatt-Profi Sebastian Ernst leitete mit einem beherzten Solo den später aberkannten Treffer von Branimir Hrgota ein.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / WoZi Kleeblatt-Profi Sebastian Ernst leitete mit einem beherzten Solo den später aberkannten Treffer von Branimir Hrgota ein.

Stefan Leitl: "Ich habe das gerade auch meiner Mannschaft gesagt, dass wir alle das Gefühl haben, dass mehr drin gewesen wäre. Wir hatten 25 Minuten alles unter Kontrolle, ein gutes Positions- und Passspiel. Da hatte Osnabrück wenig Zugriff auf unser Spiel. Wir hatten eine gute Chance durch Hrgota, dann kann man auch drüber streiten, ob es ein Handspiel ist oder nicht. Ab der 25. Minute hat sich mit dem ersten Umschaltmoment von Osnabrück das Spiel ein bisschen gedreht. Wir hatten nicht mehr ganz die Kontrolle. Trotzdem hat sich meine Mannschaft dagegen gewehrt. Sascha hat gut gehalten und dann kommt eine Situation, wo ich das Gefühl hatte, man musste solange suchen, dass man etwas findet, um uns das Tor wegzunehmen. Wir hatten jetzt schon viele Situationen, wo der Videoassistent eingreift und nicht für uns ausschlägt. Ich hoffe einfach, dass sich das Glück mal dreht. In der zweiten Hälfte war es ein offenes Spiel. Beide Mannschaften haben nochmal versucht, dieses Tor zu erzielen. Im Endeffekt hat uns der letzte Punch im letzten Drittel gefehlt, um die drei Punkte mitzunehmen. Trotzdem das zweite Mal zu Null und wir haben jetzt vier Punkte aus zwei Spielen – nach den drei Niederlagen sind wir, denke ich, auf dem richtigen Weg."


Daniel Thioune: "Ich teile viele Einschätzungen. Da war heute auch für uns deutlich mehr drin. Wir haben etwas gebraucht, um ins Spiel zu finden. Haben in den ersten fünfzehn Minuten auch schlecht verteidigt, kaum Ballgewinne gehabt und selber im Ballbesitz die Bälle leicht verloren. Nach zwanzig Minuten konnten wir uns befreien und haben richtig gut ins Spiel gefunden. Wir haben im Gegensatz zu den letzten Wochen deutlich mehr Chancen gehabt, das ist positiv. Kurz vor der Pause haben wir Glück, dass der Schiedsrichter diese Entscheidung trifft. Ich glaube die Entscheidung ist nachzuvollziehen, ich hatte vorher schon das Gefühl, dass es ein Foul sein kann. Dass es natürlich keine Relevanz mehr für das Tor hat, steht auf einem anderen Blatt. In der zweiten Halbzeit haben wir versucht, dem Gegner die Räume noch mehr zu zustellen, das ist uns gut gelungen. Aber ich hatte das Gefühl, dass die Fürther die bessere Ballqualität hatten, die bessere Ballzirkulation. Wir haben wieder die Null gehalten, wir haben die beste Defensive der Liga und sind geduldig was die Offensivspieler angeht. Wir müssen mit diesem Punkt leben, mit der Null vorne, mit der Null hinten können wir das ganz gut."


Rachid Azzouzi: "Ich denke, dass der Videoassistent nur bei einer klaren Fehlentscheidung eingreifen darf. Wenn ich dann noch die Ellbogenaktion von Gugganig sehe - das ist für mich Elfmeter. Die Mannschaft hat das Spiel beherrscht und hätte den Sieg verdient gehabt. Wichtig ist aber, dass wir wieder zu Null gespielt haben. Und alle merken, dass wenn wir alle nach hinten arbeiten, nicht viel zu lassen. Wir haben uns dafür leider nicht belohnt."


Sebastian Ernst: "Ich weiß nicht mehr genau, was in der Szene passiert sein soll. Aus meiner Sicht war es ein Pressschlag. Ich habe gedacht, dass es kein Foul war, anscheinend war es aber so. Das ist natürlich schade. Es wäre kurz vor der Halbzeitpause das 1:0 gewesen, wahrscheinlich wäre es ein Dosenöffner für das Spiel gewesen, aber es war jetzt nicht so. Die ersten 20 Minuten waren super, wir haben den Ball gut laufen gelassen. Da haben wir uns auch ein, zwei Chance erspielt, die wir dann nicht effektiv genug ausspielen. Nach 20 Minuten hatte dann Osnabrück mehr vom Spiel, haben sich auch einige Chancen herausgespielt. Dann ist es klar, dass man etwas unter Druck gerät. Aber im Endeffekt ist dieses 0:0 in Ordnung."


Mergim Mavraj: "Den einzigen Raum, den es in diesem Spiel in Osnabrück gibt, ist in der eigenen Hälfte. Wenn man die erste Reihe überspielt hat, wird es dann sehr eng, weil sie sich dicht staffeln vor dem Sechzehner. Dann wird es schwer, diesen letzten entscheidenden Pass anzubringen. Dann summieren sich die Fehlpässe in den Aktionen. Wir haben das hinten raus eigentlich ganz gut gemacht, haben in der ersten Halbzeit aber auch ein paar Konter zugelassen, die uns etwas in die Bredouille gebracht haben. Der letzte Punch hat uns etwas gefehlt. Vielleicht auch der Mut, einfach abzuziehen aus 20 Metern, vielleicht rutscht dann abgefälscht einer rein. Ich glaube schon, dass wir uns weiterentwickelt haben. Wir haben in der zweiten Hälfte den Charakter entwickelt, den Kampf anzunehmen. Mit der Art Spieler, die wir haben, die alle Fußball spielen wollen, wie sie sich reingekämpft haben. Deshalb haben wir hinten zu Null gespielt."

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