Fürths Sarpei über seinen Fauxpas und Siegesserien

2.12.2020, 16:25 Uhr
Eine Frage der Schuhe: Fürths Hans Nunoo Sarpei schwört auf Nocken.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Eine Frage der Schuhe: Fürths Hans Nunoo Sarpei schwört auf Nocken.

Manchmal geht es einfach nur um die Schuhe. Manchmal war in der 78. Minute. Hans Nunoo Sarpei war bei einem Klärungsversuch im eigenen Strafraum ausgerutscht, hatte den Halt und den Ball verloren und so das zweite Tor des 1. FC Nürnberg durch Nikola Dovedan überhaupt möglich gemacht. Am Ende gewann die Spielvereinigung Greuther Fürth das Derby aber mit 3:2 und Sarpei blieb die Rolle des Pechvogels am Sonntag erspart.

Wovon er unmittelbar nach der Szene aber noch nichts wusste. "Ich habe an gar nichts gedacht", erinnert er sich mit ein paar Tagen Abstand an diesen Moment. "So ist Fußball, das passiert, die Schuld nehme ich auf mich", sagt er deutlich. "Ich wusste, dass wir noch Zeit haben, mir ging nur durch den Kopf, dass wir weiter alles geben müssen".

Was sie dann auch taten. Sofort hatten seine Mitspieler den 22-Jährigen nach dem Gegentor wieder aufgebaut. "Sie haben gesagt, 'wir kämpfen für dich'", so Sarpei. An Unterstützung in der Defensive mangelte es in der Schlussphase nicht. Auch deswegen gelang der Sieg.

Für den Ausrutscher gibt es im Übrigen eine einfache Erklärung: die Schuhe. Sarpei spielt nicht mit Stollen- sondern mit Nockenschuhen. Vielleicht wäre das Malheur mit Stollenschuhen gar nicht passiert, doch damit fühlt sich der zentrale Defensive in Fürths Mittelfeldraute schlicht nicht wohl. "Ich spiele immer mit Nockenschuhen", berichtet er. Stollenschuhe sind bei ihm offenbar auch eine Gefahr, Reizungen oder ähnliches sind die Folge. Bei Nockenschuhen ist das nicht so.

Sein Fauxpas blieb halbwegs folgenlos. Es kam trotzdem zum Derbysieg, den sie in Fürth zwar aufgrund der Pandemie nicht feiern konnten. Für den Ghanaer und seine Teamkollegen stand daher etwas anderes im Vordergrund. "Das war ein wichtiger Sieg für alle Fürther. Es war uns wichtig, die Fans glücklich und stolz zu machen", erzählt Sarpei.

Neben seiner Bedeutung in der nachbarschaftlichen Rivalität war es außerdem noch der fünfte Erfolg in Serie. Fußballspielen macht deswegen aber nicht mehr oder weniger Spaß als sonst, findet Sarpei. Und stellt dabei eine Sache heraus: "Dass Fußball Spaß macht, ist unser Fundament. Unser Beruf ist das, was wir gerne machen". Die Siege, unterstreicht der Rechtsfuß aus Accra, kommen nicht von ungefähr. "Das ist keine Magie, wir arbeiten hart".

Er darf das auf seiner Lieblingsposition als Sechser im defensiven Mittelfeld in der Fürther Raute. "Ich fühle mich sehr wohl dort, auch wenn ich in der Defensive auch auf anderen Positionen spielen kann", so Sarpei. "Die Position passt gut zu mir und meinem Stil, zu meiner Aggressivität und meiner Passqualität". Es geht auf dem Platz eben meistens um mehr als die Schuhe. Weggerutscht ist Sarpei nur ein Mal. Gut gespielt hat er häufiger.

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