Fürths Stratege Seguin: Der Schlüsselspieler in Osnabrück

27.10.2019, 10:13 Uhr
Fürths Stratege Seguin: Der Schlüsselspieler in Osnabrück

© Sportfoto Zink

Paul Seguin ist beim fränkischen Fußball-Zweitligisten längst zu einer Führungsfigur gereift, den Nachweis muss er aber Woche für Woche führen. Das fordert der 24-Jährige von sich selbst.

Der gebürtige Magdeburger, der in der letzten Wintertransferperiode an den Laubenweg gewechselt war, benötigte keine lange Anlaufzeit, um sich beim Kleeblatt und in der Liga zu akklimatisieren. Seine fußballerischen Fähigkeiten hatten ihn schon beim VfL Wolfsburg eine Liga weiter oben zu einem gefragten Typen gemacht, einzig eine Verletzung nebst Trainerwechsel brachte ihn damals aus dem Rhythmus und seine Karriere ins Stocken. Fürth interpretierte er als eine Art Neubeginn – einer, bei dem er sich mit einer Roten Karte bei seiner Premiere zunächst selbst ausmanövrierte.

Das war erst am 29. Januar beim 0:1 gegen Ingolstadt und ist gefühlt doch schon wieder eine Ewigkeit her. Der Verein hat Seguins starke Entwicklung längst mit einem Arbeitspapier bis 2022 honoriert, sein Stellenwert in der Mannschaft und bei Trainer Stefan Leitl entspricht seiner Position auf dem Platz. Nomen est omen: Seguin steht als zentraler Mittelfeldspieler nicht selten im Mittelpunkt der Ereignisse.

Dresden? "Das war nichts"

Er hat als spielstarker und technisch versierter Sechser die Defensive vor der Viererkette zu ordnen, gleichzeitig aber gilt es, bei Balleroberungen schnell umzuschalten. Klingt sexy, ist aber eine Gratwanderung. Zuletzt wirkte auch er befangen, drei Niederlagen hatten Spuren hinterlassen. Beim 2:0 über Dresden war Seguin mit dem Ergebnis zufrieden, mit sich selbst jedoch nicht. "Das war nichts. Wenn du wenig Selbstvertrauen hast, spielst du eher auf Sicherheit als den Risikoball."

Eine wohlfeile Analyse, ehrlich und ungeschönt. Als Arbeitssieg wurde das dringend benötigte Erfolgserlebnis gegen die Sachsen allgemein eingeordnet. "Die Jungs sind sehr selbstkritisch", erklärt Stefan Leitl, auch mit Blick auf Seguin. Für den Trainer ist der umsichtige Stratege das, was man gemeinhin den verlängerten Arm auf dem Spielfeld nennt. "Wir setzen das um, was der Trainer uns sagt. Aber auf dem Platz haben die Spieler das Sagen", meint der 24-Jährige selbstbewusst.

In Osnabrück werden Faktoren gefragt sein, für die Seguin mit seiner Spielweise steht: Ruhe am Ball, Souveränität auch in Drucksituationen. Seine körperlichen Beschwerden der letzten Wochen hat er überwunden, der Denker und Lenker im Fürther Mittelfeld stellt die Partie in Osnabrück unter ein Motto, das für ihn wie für die Kollegen gelten soll: "Ich verstecke mich nicht." Noch Fragen?

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