Geheimtest: Fürth und Zwickau sind sich einig

19.1.2017, 18:17 Uhr
Kleeblatt-Manager Ramazan Yildirim schätzt die "Kultur der Offenheit in Deutschland" - es gibt aber Ausnahmen.

© Sportfoto Zink / MeZi Kleeblatt-Manager Ramazan Yildirim schätzt die "Kultur der Offenheit in Deutschland" - es gibt aber Ausnahmen.

Am Dienstag hatte nordbayern.de gemeldet, dass es der Wunsch des Zwickauer Trainers Torsten Ziegner sei, die Partie unter Ausschluss von Medien und Zuschauern auszutragen. Beim FSV Zwickau mag man diese Darstellung so nicht bestätigen. Yildirim fühlt sich missverstanden: Schon im November, als das Testspiel vereinbart wurde, war es "der Wunsch beider Vereine", das Spiel unter Ausschluss der Öffentlichkeit auszutragen.

Den sportlich Verantwortlichen in Fürth und Zwickau sei es wichtig, dass die Gegner in den nächsten Pflichtspielen "keine Schlüsse daraus ziehen können". Fürth trifft am Freitag darauf auf den TSV 1860 München, die Sachsen spielen gegen den FSV Mainz 05 II. Zwickau ist Vorletzter der Dritten Liga, Mainz Letzter, ein Sechs-Punkte-Spiel.

Dass das Kleeblatt seine Generalprobe hinter verschlossenen Türen austrägt, ist neu am Ronhof. Yildirim aber habe "absolut Verständnis" dafür. "Wieso soll man es dem Gegner so leicht machen?" Wäre das Spiel öffentlich, säße selbstredend ein Späher der Münchner Löwen auf der Tribüne und würde Taktik und Standard-Varianten, die die Fürther in der Winterpause neu einstudiert haben, registrieren. Genauso werden die Fürther versuchen, den Sechzgern in die Karten zu schauen, um optimal für den Rückrundenstart in der Münchner Arena vorbereitet zu sein.

Trotzdem ist das eine kritische Entwicklung, wenn Fans und Medien draußen bleiben müssen. In England und beispielsweise auch in der Türkei ist das sogar im Training unter der Woche die Regel. Das sieht auch Yildirim kritisch. "In Deutschland haben wir diese Kultur der Offenheit, die sollten wir uns bewahren", sagt der Kleeblatt-Manager, der es aus seiner Zeit als Co-Trainer bei Fenerbahce Istanbul auch anders kennt: Die Hälfte der Trainingswoche mussten die Fans draußen bleiben.

8 Kommentare