Genie und Wahnsinn: So tickt Spaßvogel Nik Omladic

25.7.2018, 11:01 Uhr
Genie und Wahnsinn: So tickt Spaßvogel Nik Omladic

© Sportfoto Zink

Wer dem Slowenen unter "ichbinomla21" auf der Foto-Plattform Instagram folgt, kann immer wieder recht humorige Momente erleben. Mal düst er lachend mit seinem vor Pferdestärken nur so strotzenden Hubraummonster reifenquietschend durch die Fürther Innenstadt, mal zeigt er sich und einen Kollegen im Trainingslager vor einer süßen Kalorienbombe. Lustig ist das meistens, besonders schlau und vorausschauend jedoch längst nicht immer. Womöglich weiß das auch Omladic selbst. Nur drängt sich der Eindruck auf: Er kann schlichtweg nicht anders. "So funktioniere ich, Spaß gehört zum Fußball dazu", erklärt der 28-Jährige lächelnd. "Ich fühle mich eben wie 18."

 

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Im Trainingslager in Haus im Ennstal hat Omladic in der zurückliegenden Woche diese Freiheiten genießen können. "Das brauche ich auch", meint der Blondschopf mit dem Lausbubengrinsen. Wobei er die Geduld gleich mehrerer Trainer in den Tagen in der Steiermark auf die Probe stellte. Bei den Offensivübungen dauerte es lediglich ein paar Minuten, ehe ihn Co-Trainer Petr Ruman zur Ordnung rief. Und mit ein paar Takten seines Lieblingslieds vor den Kraft-Einheiten gelang es Omladic, in Athletikcoach Michael Schleinkofer selbst den in sich ruhenden Buddha im Trainergespann so zu reizen, dass der kurzzeitig Bluthochdruck hatte. "Das Kind in mir muss raus", sagt der Slowene zu solchen Szenen und blickt dabei so drein, dass ihm wirklich niemand böse sein kann. Zumindest nicht besonders lange.

Omladic: Klassenclown und Konstante

Das ist die eine Seite des Nik Omladic. Er nimmt sich und alles um ihn herum nicht fürchterlich ernst. Demgegenüber steht aber das, was der Regisseur in der Fürther Schaltzentrale als "seriöses Arbeiten" beschreibt. Wenn er auf dem Platz steht, wenn der Schiedsrichter angepfiffen hat, wenn es um Sieg oder Niederlage geht, dann erlebt man den anderen Nik Omladic. "Da ist er ein ganz anderer Typ, da gibt es dann nichts zu lachen", beschreibt ihn Cheftrainer Damir Buric als ernsthaft und
zielgerichtet in seinem Handeln und Auftreten.

Lachen kann Omladic ohnehin erst wieder seit kurzem. Die böse Verletzung, als ihn eine schier unendliche Reizung der Ferse zu einem halben Jahr Pause zwang und nur sechs
Spiele im Fürther Trikot zuließ, hat er hinter sich gelassen. "Das war ein harter Kampf, auch mit meinem Kopf", beschreibt er diese Zeit der Zweifel. Im Trainingslager blühte der 28-Jährige trotz aller physischen Belastung auf – diese Interpretation seiner guten Laune liegt nahe. Zumal es ihm gelang, die langen Passagen mit dem Ball am Fuß zu reduzieren und das Fürther Offensivspiel so schneller zu machen. Von ihm wird viel abhängen in der neuen Saison. Funktioniert er, geht womöglich auch die Tür zur Nationalmannschaft nach bislang sechs Einsätzen wieder auf. "Ein Traum wäre das", sagt er und wirkt schlagartig ernst.

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