Hadji beim Club: Trainingsgast mit berühmtem Vater

12.7.2016, 14:33 Uhr
Machte sich am Dienstag mit den Trainingsbedingungen  beim 1. FC Nürnberg vertraut:  Zachary Hadji.

© Uli Digmayer Machte sich am Dienstag mit den Trainingsbedingungen beim 1. FC Nürnberg vertraut: Zachary Hadji.

Wer ist dieser Zachary Hadji? Die Antworten gleichen noch mehr einem Datenblatt als einem umfassenden Spielerporträt. Feststeht: Der potenzielle Neu-Nürnberger ist 19 Jahre alt, Stürmer und war zuletzt für den FC Metz am Ball - also zumindest für die in der fünften französischen Liga heimische Zweitvertretung der Lothringer. Warum den Club-Beobachtern, denen man am Dienstag den Namen des jungen Franzosen zuflüsterte, zumindest dieser bekannt vorkommen könnte, erklärt sich derweil von selbst. Der Vater des talentierten Angreifers ist eine marokkanische Fußball-Legende.

Bei den Löwen vom Atlas - wie die Landesauswahl aus Nordafrika genannt wird - beeindruckte Mustapha Hadji nicht nur mit seiner Löwenmähne, also seiner üppigen Haarpracht. Als Spielgestalter führte er Marokko zweimal nacheinander auf die WM-Bühne. 1998 wurde Mustapha Hadji deshalb auch zu Afrikas Fußballer des Jahres gekürt. Auf Vereinsebene war die Karriere von Hadji Senior ebenfalls eine absolut vorzeigbare: Sporting Lissabon, Deportivo La Coruna, Coventry City, Aston Villa waren nur einige Stationen, die Marokkos Fußball-Idol auf dem Briefkopf stehen hat.

Dass die Familie Hadji eine fußballbegeisterte ist, zeigt auch, dass Youssef - der Onkel des Nürnberger Probespielers - für den französischen Erstligisten Nancy stürmt. Gemeinsam mit Zacharys Bruder Samir. Auch Hadji Junior wollte eigentlich einmal für ASLN auf Torejagd gehen. Doch Metz bemühte sich mehr um das Sturmjuwel, ohne dass sich das allerdings in Einsätzen für die 1. Mannschaft bemerkbar machte. "Er hat das Potenzial und den Vorteil in einer Familie aufgewachsen zu sein, die ein hohes Fußballniveau hat", erklärte 2014 dennoch José Pinot, der Coach des Reserveteams. Seine Ergänzung damals: „Nun muss er arbeiten, um weiter zu kommen“. Pinot konstatierte, dass Zachary eine "starke Mentalität", aber in den Zweikämpfen und vor dem Tor "noch keine Konstanz“ habe. Der Vater des Valznerweiher-Besuchers teilte im gleichen Jahr seine Hoffnung, dass sich der Youngster "seinen Kindheitstraum erfüllen kann". Wie dieser ausschaut ist klar: Er will wie der Papa auf hohem Niveau Fußball spielen.

Ob der Jungspund Club-Niveau hat, muss man sehen. Am Dienstag und Mittwoch übt Hadji am Neuen Zabo mit den Profis. Coach Alois Schwartz betont gegenüber der Nürnberger Zeitung, dass der Trainingsgast “ein junger Spieler ist, der erst 19 Jahre alt ist“. Man habe einen Tipp gekriegt, sich den Franzosen anzuschauen, der ablösefrei zu haben ist und auf beiden Außenbahnen wirbeln kann. „Er ist ein Spieler, der eine gewisse Schnelligkeit und Ballgewandtheit hat“. Ob sich das auch mit der nötigen Robustheit verbindet, müsse man noch abschließend bewerten. Schwartz' Fazit nach dem ersten Eindruck: “Ansätze sind schon vorhanden“.

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