Handball: Derbysieg für die HGZ in Roßtal

29.10.2019, 13:50 Uhr
Handball: Derbysieg für die HGZ in Roßtal

© Archivfoto: Jürgen Rauh/Zink

Das Derby in der Handball-Bezirksoberliga der Männer sollte die Richtung weisen: Der Verlierer orientiert sich in der Tabelle zunächst nach unten, der Gewinner schielt nach oben.

Der gastgebende TSV Roßtal II rangierte nach drei Spieltagen mit einem Sieg und zwei Niederlagen auf Rang zehn, die Zirndorfer mit der gleichen Ausbeute auf Grund der besseren Tordifferenz zwei Plätze davor.

Vor einer stimmungsvollen Kulisse in der Roßtaler Mittelschulhalle setzte sich die HGZ in einem niveauvollen Spiel mit 34:29 (18:17) durch. Deren Trainerin Claudia von Frankenberg sprach von einem verdienten Sieg, sah jedoch neben Licht auch Schatten: "Beim langen Ausspielen hatten wir Erfolg. Schnelle Abschlüsse hingegen waren oft nicht zielführend."

Sprung auf Platz sechs

Markus Rössl, Co-Trainer und für diese Begegnung der Mannschaftsverantwortliche beim TSV, resümierte: "Aus unserer Sicht ist es eine etwas unglückliche Niederlage. Bis kurz vor Schluss kamen wir immer wieder ran, hatten dann aber keine Möglichkeit mehr, den Kräfteabbau zu kompensieren und positionstechnische Wechsel durchzuführen." Die Zirndorfer verbesserten sich durch diesen Sieg auf Platz sechs, während die Roßtaler auf Rang neun und damit auf den viertletzten Platz abrutschten.

Jochen Pelz, Coach der Roßtaler, ist mit dem Einstieg in die Spielzeit selbstredend nur bedingt zufrieden: "Nach einem überzeugenden Auftaktsieg gegen den TSV Wendelstein musste unser junges Team in den beiden Begegnungen mit den Aufstiegsfavoriten aus Nürnberg und Schwabach Lehrgeld zahlen und sich klar geschlagen geben." Neben der fehlenden Routine sieht Pelz auch in den unterschiedlichen Formationen, mit denen seine Mannschaft die Spiele bestreiten musste, eine weitere Ursache für den holprigen Saisonstart. "Durch die wechselnden Besetzungen in den Begegnungen fehlt uns noch der Spielfluss im Angriff. In der Abwehr haben wir mit Abstimmungsproblemen zu kämpfen."

Ein konkretes Saisonziel nennt er nicht. Pelz und sein Trainerteam wollen "die Klasse halten", darüber hinaus sehen sie ihre Hauptaufgabe darin, den jungen Spielern Einsatzmöglichkeiten und damit Erfahrungen in der BOL zu geben. "Wir wollen unsere Jungs an das Niveau dieser Spielklasse heranführen. Dabei stehen eine offensiv ausgerichtete Abwehr und ein dynamisches Angriffsspiel im Vordergrund", formuliert es der Übungsleiter.

Aktuell müssen verletzungsbedingte Ausfälle kompensiert werden. In der noch jungen Saison stehen bereits drei Rückraumspieler nicht zur Verfügung. Dafür seien "Stimmung und Trainingsbeteiligung gut. Gerade die jungen Spieler bringen sehr viel Dynamik und Freude in den Trainingsbetrieb mit". Alle Neuzugänge haben sich ohne größere Anpassungsschwierigkeiten ins Team eingefügt. Das liege auch daran, dass die A-Jugendlichen der Vorsaison bereits im Vorjahr immer wieder im Herrenbereich mitspielten.

Auch Claudia von Frankenberg hat sich – abgesehen vom Derbysieg – den Saisonstart ihrer HGZ anders vorgestellt. Zwei Niederlagen gegen die HSG Lauf/Heroldsberg II und den HBC Nürnberg steht ein Sieg über den TSV Wendelstein gegenüber. "Wir konnten nur teilweise umsetzen, was trainiert worden ist. Viele unnötige Fehler haben einen durchaus möglichen erfolgreicheren Einstieg in die Spielzeit verhindert." Ähnlich wie den Landkreisrivalen plagen auch die Zirndorfer Verletzungssorgen. Bereits in der Auftaktbegegnung kugelte sich Konstantin Kölbl den Ellbogen aus. Für ihn ist die Saison ebenso gelaufen wie für Max Maußner, der sich im zweiten Spiel einen Kreuzbandriss zuzog.

Geduld ist gefragt

"Beide Spieler sind sowohl im Angriff als auch im neuen Abwehrsystem extrem wichtig. Wir müssen nun wieder umstellen, was dauern wird", urteilt von Frankenberg. Als Zielsetzung formuliert sie einen "attraktiven und schnellen Handball", fordert aber Geduld in der Umsetzung ein.

Sie möchte vorne mitspielen und am Ende der Spielzeit eine bessere Platzierung als in der vergangenen erreichen, da fanden sich die Zirndorfer im Mittelfeld wieder. Trotz des nicht so erfolgreichen Starts sei die Stimmung im Team sehr gut.

"Die Spieler haben im Training viel Spaß, sind aber immer konzentriert bei der Sache. Es macht Freude, diese Truppe zu trainieren", lobt von Frankenberg. Die Integration der Neuzugänge verlief problemlos. Einige Spieler aus der Jugend des TV Eibach 03, die mit von Frankenberg nach Zirndorf gewechselt waren, wurden ebenso gut aufgenommen wie Kai Kammerer, Tormann aus Herzogenaurach. "Sie gehören, egal ob auf dem Spielfeld oder bei anderen Aktivitäten, bereits fest zum Team dazu."

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