Handball: TSV Altenberg formuliert neue Ziele

25.9.2018, 13:17 Uhr
Handball: TSV Altenberg formuliert neue Ziele

© Archivfoto: Thomas Hahn/Zink

Erst mit 18 Jahren ist Thomas Fischer zum Handball gekommen, seine ersten Sporen verdiente er sich noch in Eichstätt. Nach einigen Jahren zog es ihn aber zurück in die Region, denn in der Nähe von Zirndorf war Fischer einst aufgewachsen. Beim damaligen MTV Fürth verbrachte der Rückraumspieler einige Zeit, half auch im Organisationsteam des berüchtigten "Schleif’läs"-Turniers eifrig mit. In Zirndorf und Altenberg ließ Fischer seine aktive Karriere am Kreis ausklingen. Anschließend stand die Lehre des Handballs im Vordergrund, in Eichstätt hatte er bereits mit 21 Jahren seine erste Frauenmannschaft übernommen.

Wegen seiner drei Töchter coachte Fischer bald verstärkt auch Jugendmannschaften, die er unter anderem in Altenberg über mehrere Jahre begleitete. Im vorvergangenen Jahr stieg der heute 55-Jährige als einer von drei Trainern der Männermannschaft des TSV ein, wechselte vor der Saison 2018/19 aber wieder in den Frauen-Bereich, weil dort eine Stelle vakant wurde.

Vorgänger Dragan Spirkovski musste aus zeitlichen Gründen sein Amt niederlegen. Nun ist mit Fischer also ein echter Kenner des Altenberger Handballs am Ruder. Die vergangene Spielzeit der Frauen (Rang zehn, 11:33 Punkte) habe er "zum Teil mitbekommen, aber ich habe jetzt nicht jedes Spiel gesehen".

Seit Mai ist Fischer wieder richtig nah dran, hat mit der Mannschaft in der Vorbereitung satte 40 Trainingseinheiten abgespult. Parallel trainiert er die erste und zweite Mannschaft, dabei versteht der TSV-Coach den 32 Spielerinnen umfassenden Kader aber ohnehin "als ein Team".

Vier Talente aus der A-Jugend der JSG Fürther Land (Altenberg, Cadolzburg, Zirndorf) sorgen für noch mehr Leistungsdichte. "Das Konzept ist durchgängig von unten nach oben, so haben alle ein wenig den Druck, an die Leistungsgrenze zu gehen. Damit entwickeln wir uns weiter", so Fischer.

Ebenbürtig mit dem Club

Die Vorbereitung nahm Altenberg direkt nach dem Ende der Saison 2017/18 auf. Fischer brauchte nach eigener Aussage die Zeit, "um eine neue Mannschaft aufzubauen". Bis zu vier Mal schwitzten die TSV-Frauen pro Woche. Weil der Trainer besonderen Wert auf Schnelligkeit und Kondition legt, floss auch nicht zu wenig Schweiß. "Mir ist überhaupt nicht bange, was die Saison angeht", gibt sich Fischer selbstbewusst, auch weil ihn die Trainingsbeteiligung und der starke Wille des Teams im Sommer überzeugt haben.

Einziges Manko an der Vorbereitung war der Umstand, dass die Mannschaft aufgrund der Belegungspläne nicht ein einziges Mal alleine in einer großen Halle trainieren konnte. Das bereitete Fischer vor dem Saisonstart dann "doch ein bisschen Schmerzen". Wie viel Potenzial in der Truppe dennoch steckt, zeigte der 28. Juli eindrucksvoll: Im BHV-Pokal verloren sie gegen Bayernligist 1. FC Nürnberg nur mit vier Toren Unterschied (18:22). "Wir waren eigentlich ebenbürtig", erinnert sich Fischer, der vor allem da schon "eine sehr starke Abwehr" gesehen hatte.

Nicht förderlich für die Entwicklung in Altenberg sei die Tatsache, dass seit Jahren die besten Talente der TSV-Schule zu höherklassigen Vereinen in der Region wechseln. Zwei weibliche Hoffnungsträgerinnen starten beispielsweise gerade bei der HG Zirndorf in der Bayernliga durch (wie berichtet).

"Das ist schon die ganze Zeit unser Problem, aber das ist halt so", zeigt sich Fischer nicht zu verbissen. Ihn interessiert jetzt vor allem die Gegenwart: "Ich gehe davon aus, dass wir einen guten Mittelfeldplatz erreichen können. Ziel ist es eigentlich, nichts mit dem Abstieg zu tun zu haben." Bei seiner Spielidee legt der TSV-Coach großen Wert auf "Passsicherheit und Passgeschwindigkeit", im Vordergrund steht die Minimierung technischer Fehler. Dazu predigt er eine aggressive Deckung, "die den Gegner zu Fehlern zwingt". Möglichst schon den ESV Flügelrad im Heimspiel am kommenden Sonntag (18 Uhr): "Ich schätze meine Mädels relativ stark ein, aber es wird sich zeigen, wie sie es umsetzen können." Nur eine einzige Spielerin im Fischer-Team ist Jahrgang 1993, der Rest jünger. Eine Mannschaft der Zukunft – schon für die nahe?

Ergebnisse vom Wochenende

Bayernliga, Frauen: HG Zirndorf - TSV Ismaning 33:15, Tabellenerster; MTV Stadeln - Mintraching/Neutraubling 29:26, Tabellenplatz 7.

Landesliga, Männer: HSV Hochfranken - TSV Roßtal 27:25, Tabellenplatz 10.

Bezirksoberliga, Männer: MTV Stadeln - HG Zirndorf 28:26, MTV Tabellenplatz 4, HGZ Tabellenplatz 10; TSV Roßtal II - TV Bad Windsheim 24:26, Tabellenplatz 9.

Bezirksoberliga, Frauen: TSV Roßtal - TSV Schnelldorf 27:21, Tabellenplatz 2.

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