HCE vergibt in Friesenheim spät den Sieg

13.12.2014, 21:04 Uhr
Hängengeblieben: Der HCE (rechts, hier mit Martin Stranovsky) verlor bei Mitkonkurrent Friesenheim.

© Sportfoto Zink / WoZi Hängengeblieben: Der HCE (rechts, hier mit Martin Stranovsky) verlor bei Mitkonkurrent Friesenheim.

Nach der rauschenden Handballparty am Dienstag gegen die Rhein-Neckar Löwen stand am Samstag wieder Alltagskost auf dem Programm. Gleichzeitig bot sich dem HCE die Chance, mit einem weiteren Sieg so langsam aus dem Keller zu kriechen. Unterstützt wurde die Mannschaft von Frank Bergemann dabei von rund 200 Fans, die mit lautstarken Trommel- und Gesangseinlagen in Ludwigshafen für Heimspielatmosphäre sorgten.

Zu Beginn entwickelte sich die erwartet enge Partie, in der um jeden Meter gekämpft wurde. Nach zwei Führungen geriet Erlangen in der 8. Minute erstmals in Rückstand (2:3). In der Folgezeit offenbarte der HCE offensiv Nerven, vergab in Person von Oliver Hess zu viele Wurfversuche. Doch hinten stand mit Nikolas Katsigiannis der gewohnte Rückhalt, der seine Mannen in dieser Phase gut im Spiel hielt. Lange waren die Gäste damit beschäftigt, Friesenheimer Führungstreffer zu egalisieren, doch in der 20. Minute bogen die „Bergemänner“ die Partie auf ihre Seite: Nikolai Link traf von halbrechts zum 8:7.

Eine Art Meilenstein markierte der stark spielende Nikolai Link in der 27. Minute: Mit seinem Treffer verbuchte der HCE zum ersten Mal in dieser Partie einen Zwei-Tore-Vorsprung (11:9). Kurz zuvor hatte Katsigiannis hervorragend pariert.

Mit einem 13:11-Vorsprung ging Erlangen in die Pause. Bei den Gästen war mit sechs Treffern Ole Rahmel abermals der Torgarant schlechthin. Auch Neuzugang Jonas Thümmler trug sich in die Torschützenliste ein, markierte in der 29. Minute das zwischenzeitliche 13:10 für die Hugenottenstädter.

Der zweite Durchgang begann ähnlich wie der Spielverlauf im ersten Abschnitt: Treffer auf beiden Seiten, ohne dass sich eine Mannschaft entscheidend absetzen konnte. Die Partie wurde allerdings hitziger.

In der 35. Minute glich Friesenheim aus (14:14), Bergemann nahm wenig später eine Auszeit, um seine Schützlinge wieder auf Kurs zu bringen. Und tatsächlich: Anschließend zeigte sich der HCE formverbessert, brachte sich in der 38. Minute durch Oliver Hess mit 16:14 in Front. Danach pendelte sich der Erlanger Vorsprung auf ein bis zwei Tore ein. In die finalen zehn Minuten bogen die Gäste mit einer 22:20-Führung.

Erlangen hielt die Führung, doch die TSG blieb dran, ließ ihren Gegner nicht entkommen. Überhastete Abschlüsse der "Bergemänner" luden das Heimteam zu schnellen Tempogegenstößen ein. Die Zuschauer in Ludwigshafen kamen voll auf ihre Kosten, und hatten – sofern sie es mit Friesenheim hielten - in der 56. Minute Grund zum Jubeln: Marco Hauk stellte auf 24:24. Eine Quittung für das nun viel zu fehlerbehaftete Spiel der Erlanger, sowohl defensiv als auch offensiv.

Der Auswärtssieg schien 109 Sekunden vor Schluss wie Erdbeereis in der Sommersonne zu schmelzen: Sigurbergur Sveinsson leistete sich ein Foul, bekam eine Zweiminutenstrafe und Friesenheim den Siebenmeter, der zum 25:26 im HCE-Tor einschlug. Die Gästefans trommelten jetzt gefühlt besonders laut und sie wurden erhört: Oliver Hess glich aus (26:26), doch im Gegenzug vollstreckte Stephan Just zum 26:27.

Auch wenn Erlangen 15 Sekunden vor Schluss noch einmal Ballbesitz hatte, die Kugel wollte nicht mehr ins Tor. Mit der 26:27-Pleite beim Mitkonkurrenten bleibt der HCE auf fremdem Parkett weiter sieglos. Nach dem Sensationserfolg am Dienstag über die Rhein-Neckar Löwen folgte am Samstag der Kater bei einem Mitkonkurrenten im Tabellenkeller.

Dementsprechend geknickt zeigten sich die Gästespieler nach der Partie. "Der Frust sitzt tief", gab Zwölf-Tore-Mann Ole Rahmel preis und Schlussmann Katsigiannis stellte fest: "Wir müssen uns an die eigene Nase fassen, wir haben heute Punkte verschenkt."

Ins gleiche Horn schlug Coach Frank Bergemann: "Wir sind heute lange Zeit gut aufgetreten und haben die Partie kontrolliert. In der zweiten Halbzeit haben wir oft unter Bedrängnis werfen müssen. Insgesamt wäre für uns ein Punkt verdient gewesen."

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