Heimspiel-Auftakt des FCN: Neuer Sicherheitsdienst überzeugt

2.9.2018, 14:39 Uhr
Mehr Power für den Club: Der neue Sicherheitsdienst hat bei den Fans beim ersten Heimspiel der neuen Saison Pluspunkte gesammelt.

© Sportfoto Zink / DaMa Mehr Power für den Club: Der neue Sicherheitsdienst hat bei den Fans beim ersten Heimspiel der neuen Saison Pluspunkte gesammelt.

Der Club wartet mit einigen Neuerungen auf - am Samstag wurden sie erstmals an die Fans gebracht. So wurde unter anderem mit der Unternehmensgruppe Power ein neuer Sicherheits- und Ordnungsdienst verpflichtet - und erhielt fast durchgängig gute Noten: "Nett", "problemlos", "ging schnell", "lief hervorragend", lautete häufig das Urteil. "Sie waren höflich - und einer hat sogar gelächelt", sagt Lisa H. (27) aus Bamberg positiv überrascht.

Wenig erfolgreich lief dagegen die Aktion "Umstellung auf Mehrweg- und Cap-off-System": Bier wird ab sofort in Mehrwegbechern (zwei Euro Pfand) ausgeschenkt und Flaschen für Softdrinks (Pfand 25 Cent) erhält der Kunde ohne Verschluss. Einen "effizienteren Ausschank" und "verringerte Wartezeiten" sollten die Folge sein - Fehlanzeige! "Ganz zäh! Die schaffen es nicht, etwas vorzubereiten; schenken erst ein, wenn die Leute dastehen", meint Dieter Schwarz und verdreht verständnislos die Augen. Thomas S. (40) hat seinen kleinen Sohn dabei und wird noch deutlicher: "Getränke zu holen? Dauert ewig! Ich war in Block 42 und habe wegen des Anstellens zehn Minuten der zweiten Halbzeit verpasst!"

Wenig Informationen zu Spenden

Beide haben wie viele zudem nicht gewusst, dass es ab sofort die Möglichkeit gibt, das Pfand für gute Zwecke zu spenden. Information für alle sieht leider anders aus: "Von der Spendenmöglichkeit haben wir erst im Stadion gehört", erzählt Petra Schurr. Und wer dort die Ansagen des Sprechers verpasst oder überhört hatte, fiel als Spender schon mal aus. Auch an den Ständen waren keinerlei Hinweise zu entdecken.

An diesem ersten Spieltag unterstützte der Club eine karitative Aktion der Nordkurve: Zu 100 Prozent geht der gespendete Pfand-Erlös an Club-Fan Tobi und seine Familie. Tobi war vor acht Jahren bei einem Autounfall schwer verletzt worden, die Behandlungskosten übernimmt die Krankenkasse jedoch nicht. Eine Spenden-Idee, die vermutlich mehr Erfolg hätte haben können, wenn die Sammlergruppen offensichtlicher aufgetreten wären...

"Das war so dubios!"

"Irgendwo standen zwei Burschen mit einem blauen Sack und einer Art Schild - aber das war so dubios!", erzählt André H. (33), der gemeinsam mit seiner Frau im Stadion war. "Ein Plakat oder etwas, das ein bisschen offiziell ausgesehen hätte, hätte gereicht. Doch jetzt weiß ich’s ja", sagt er - und beide Becher landen im blauen Sack der engagierten Sammler. Eher die Ausnahme erlebte wohl Saulius Zinkevicius aus Litauen mit seiner Frau: "Die Getränke - das ging ganz schnell. Sie haben uns gesagt, dass man das Pfand spenden kann - das tun wir auch. Die Becher sind besser als die vorher."

Künftig sollen Abgabestellen "für den guten Zweck" an verschiedenen Punkten im Stadion aufgestellt sein - noch war nichts zu entdecken. Wer Becher und/oder Flasche dort abgibt, spendet das Pfand. Zu jeweils 50 Prozent geht der Erlös an die Wasserinitiative "Viva con Agua" und an die CSR-Initiative des FCN "Nürnberg gewinnt".

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