Hertha: "Neustart für die Zukunft" mit Dardai und Neuendorf?

25.1.2021, 12:31 Uhr
Pal Dardai coachte die Berliner Hertha bereits vier Jahre lang.

© Jörg Carstensen, dpa Pal Dardai coachte die Berliner Hertha bereits vier Jahre lang.

Die Bosse von Hertha BSC setzen für die große Rettung offensichtlich auf eine Doppelspitze mit Hertha-Herzblut. Der kriselnde Fußball-Bundesligist hat sich einem Bericht des Kicker zufolge für die Rückkehr von Pal Dardai als Cheftrainer entschieden - unterstützt von Andreas "Zecke" Neuendorf. Beide sind Ex-Profis, der eine - Dardai - Rekordspieler beim Verein aus Charlottenburg, der andere - Neuendorf - noch immer ein riesiger Liebling der Fans.

"Wir wollen einen Neustart für die Zukunft", hatte der neue Hertha-Boss Carsten Schmidt nach der Trennung von Trainer Bruno Labbadia und dessen Team sowie von Manager Michael Preetz am Sonntag gesagt. An seinem 55. Tag im Amt hatte Schmidt mächtig aufgeräumt. Nach dem 1:4 gegen den SV Werder Bremen und dem Kampf gegen den Abstieg statt um Europapokalplätze leitete Hertha den Umbruch ein. Inwiefern Dardai/Neuendorf nur eine Lösung in höchster Not sein sollen oder der Anfang von einem der mittlerweile reichlichen Neustarts - noch unklar.


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Für Dardai würde es auf jeden Fall eine Rückkehr auf den Posten des Cheftrainers. Der 44 Jahre alte Ungar arbeitete von Februar 2015 bis Ende Juni 2019 schon einmal als hauptverantwortlicher Trainer bei der Hertha. Vor rund sechs Jahren hatte er Jos Luhukay abgelöst, die Berliner waren auf den 17. Tabellenplatz abgerutscht.

Dardai bewahrte den Klub knapp vor dem Abstieg in der damaligen Saison mit Platz 15. Nach den Plätzen sieben und sechs stagnierte die Entwicklung, es folgte wieder nur das Mittelmaß mit den Positionen zehn und elf. Preetz entschied sich gegen eine Fortsetzung mit Dardai. Besser wurde es allerdings nicht, es folgte eine Bilanz des Trainer-Scheiterns in nicht einmal zwei Jahren: Ante Covic, Jürgen Klinsmann, Alexander Nouri und Bruno Labbadia.


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Spekuliert wird, dass Dardai und Neuendorf ihre neuen Posten nur für den Rest der aktuellen Saison beziehen sollen - Rettungsmission pur. Wie attraktiv das freie Amt des Cheftrainers von Hertha BSC für andere Trainer war oder ist, kann auch nur spekuliert werden. Von dem, was sich Investor Lars Windhorst wünscht - dem Big City Club - ist Hertha weiter denn je entfernt.

Einer wie Ralf Rangnick, der schon mehrfach bewiesen hat, dass er einen Verein praktisch neu erfinden und zum Erfolg führen kann, wollte sich schon am Tag der Trennung von Labbadia und Preetz nicht an den Spekulationen beteiligen. Klar ist aber auch, dass ein Rangnick mehr Mitsprache, mehr Entscheidungsbefugnis und mehr Macht reklamieren würde als ein Dardai. So baute Rangnick die TSG 1899 Hoffenheim, so baute er RB Leipzig auf. Das Prädikat Publikumsliebling haftet dem mittlerweile 62-Jährigen indes nicht an.

"Wir wollen am Dienstag jemanden auf dem Platz haben, der uns zusammenschweißt und in die Lage versetzt, am Wochenende bei Eintracht Frankfurt was zu holen", hatte Hertha-Boss Schmidt indes betont. Viel Zeit hat ein neuer Trainer auch nicht. Viele weitere Niederlagen kann sich Hertha nicht leisten.

Das Programm im Februar hat es aber in sich: Nach der Partie bei den derzeit bestens aufgelegten Frankfurtern kommt Spitzenreiter und Rekordmeister FC Bayern München (5. Februar) nach Berlin, danach geht es zum starken Rückkehrer VfB Stuttgart (13. Februar), ehe RB Leipzig im Olympiastadion gastiert (21. Februar) und Hertha anschließend beim aktuellen Tabellenvierten VfL Wolfsburg (27. Februar) ran muss. Als Tabellen-14. mit nur zwei Zählern Vorsprung auf den Abstiegs-Relegationsplatz muss Hertha schleunigst punkten.


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Und dabei soll neben dem 286-fachen Hertha-Profi Dardai auch Neuendorf helfen. Der 45-Jährige hatte als Spieler gleich mehrfach bei der Hertha angeheuert und seine Karriere im Sommer 2014 bei Hertha BSC auch beendet. Ein Jahr später begann er bereits seine Arbeit als Nachwuchs-Trainer beim Hauptstadt-Klub.

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