Hockey: Eine Reise ins Ungewisse für den NHTC

5.9.2013, 19:56 Uhr
Hockey: Eine Reise ins Ungewisse für den NHTC

© Zink

Vor allem die Verletzung von Leitwolf Max Müller, der bis Jahresende nicht wird eingreifen können, macht die Aufgabe für Wolff unübersichtlich. „Mit Max hätte ich gesagt, dass wir gut im Mittelfeld mitspielen und dazu vielleicht ein, zwei Top-Mannschaften ärgern können“, erklärt der Trainer. „Ohne ihn muss ich ganz klar sagen: Es geht um den Klassenerhalt.“

Der Ausfall des Doppelolympiasiegers trifft den NHTC hart und ist kaum zu kompensieren. Dazu muss Wolff künftig ohne Christian Tausendpfund, Florian Gebhard (beide Karriereende) und Eric Schmall (zurück zum Stadtrivalen HGN) verkraften. Und das alles in einer Liga, die laut Wolff „noch enger zusammengerückt ist“. Nahezu alle Teams haben sich – dank größerer finanzieller Mittel – hochkarätig verstärkt.

Die Nürnberger bedienen sich dagegen bei der eigenen talentierten Jugend: Torhüter Felix Egerer (18), die Allrounder Paul Lehmen (22) und Stefan Mathes (17) sowie Stürmer Thomas Jordan (21) gehören nun zum Bundesliga-Kader.

„Die Vier sind unglaublich lernwillig“, attestiert Wolff seinen Youngstern die richtige Einstellung. „Sehr viel Enthusiasmus“ erlebt er außerdem bei allen seiner Spieler. Sie können es kaum erwarten, bis morgen um 16 Uhr bei Uhlenhorst Mühlheim endlich der Anpfiff ertönt.

Eine wichtige Funktion im NHTC-Team wird natürlich der Olympiasieger und frisch gebackene Europameister Christopher Wesley haben. Der 26-Jährige mit dem intuitiven, offensiven Spielstil ist zuletzt mehr und mehr zur Führungsfigur geworden. „Er interpretiert die Rolle nur anders als Max, aber er ist sich seiner Verantwortung bewusst, spielt mannschaftsdienlicher und arbeitet defensiv mit“, lobt Trainer Wolff. „Das hat eine Sogwirkung auf die anderen.“

Als Kapitäne fungieren in Müllers Abwesenheit Christoph König, der die Binde tragen wird, und Benjamin Seibold – die beiden wurden vom Team gewählt. Die Ansagen an die Abwehr, die sonst von Müller kamen, übernimmt vermehrt Torwart Steffen „Attila“ König.

Tim Stulle, Joscha Brügel, Manuel Grandits und Frederic Wolff nennt der Trainer außerdem, wenn es um die Säulen des NHTC-Spiels geht. Am liebsten würde er aber alle oder gar keinen nennen: „Die Verantwortung soll auf mehreren Schultern verteilt sein, und da haben wir ein Gros an Spielern, die diese Eigenschaften haben.“

Schwere Gegner gleich zum Auftakt

Zu Beginn in Mühlheim sowie am Sonntag (14 Uhr) bei Meister Rot-Weiß Köln wird es trotzdem extrem schwer zu punkten; beide Gegner sind klare Play-off-Kandidaten, ähnlich wie der erste Heimgegner eine Woche später, der Crefelder HTC. Wolff baut schonmal vor: „Es kann passieren, dass du nach drei Spielen ohne Punkte dastehst. Dann wird sich zeigen, wie die Mannschaft reagiert.“

In der Vorsaison wurde der NHTC nach verkorkstem Start immer stärker und stand am Ende ungefährdet auf Platz neun. „Unser Team ist inzwischen weiter gewachsen“, sagt Wolff und traut sich doch an eine optimistischere Vorhersage: „Wir werden sicher eine gute Rolle spielen.“

Keine Kommentare