Huddersfield Teil eins: Der erste Test glückt dem Kleeblatt

10.7.2019, 12:58 Uhr
Einfach drauf! Das Kleeblatt von Daniel Keita-Ruel machte im ersten Test gegen Huddersfield einen ordentlichen Eindruck.

© Sportfoto Zink / WoZi Einfach drauf! Das Kleeblatt von Daniel Keita-Ruel machte im ersten Test gegen Huddersfield einen ordentlichen Eindruck.

Parallelen sind bei einem Blick auf die Historie beider Klubs nicht von der Hand zu weisen. Das Team aus der Grafschaft Yorkshire feierte seine größten Erfolge, als das vergangene Jahrhundert noch kurze Hosen trug. Zwischen 1923 und 1926 waren die Terriers als englischer Meister das tonangebende Team auf der Insel. Irgendwann sind sie abgerutscht bis in die vierte Liga, zuletzt feierte man ein Zwischenhoch mit zwei Jahren in der Premiere League. Nun geht es um nicht weniger als einen Neustart eine Klasse tiefer. In Fürth, beim dreifachen deutschen Meister der Vorkriegszeit, kennen sie das zur Genüge. Wobei Huddersfield im ersten Jahr der Zweitklassigkeit mit einem Etat von 100 Millionen Euro auskommen muss. Das wiederum kennt man in Fürth sicher nicht.

"Eine andere Welt", relativierte Kleeblatt-Coach Stefan Leitl vorher. Seine Schützlinge, die zwei Wochen vor den Engländern in die Vorbereitung gestartet sind, hatten gegen die Bezirksligisten Gutenstetten (12:0) und Zirndorf (7:0) sowie Bayernligist Eltersdorf (3:1) schon in den Rhythmus gefunden. Für Huddersfield war es dagegen der erste Test. Die Elf des deutschen Trainers Jan Siewert, für die am 5. August gegen Derby County das erste Ligaspiel ansteht, begann schwungvoll. Körperlich robust, schwungvoll und ballsicher nach vorne – so präsentierten sich die Engländer zunächst, die durch Alex Pritchard (11.) die erste Chance der Partie hatten. Das erste Tor sollte dagegen auf der anderen Seite fallen: Daniel Keita-Ruel hatte Keeper Joel Coleman im Strafraum unter Druck gesetzt, und der von der Hacke des Fürther Stürmers abgefälschte Befreiungsschlag drehte sich zum kuriosen 1:0 (17.) ins Tor. Mit einem Schuss aus der Drehung, der knapp vorbeistrich, vergab Keita-Ruel das mögliche 2:0 (29.).

Burchert verhindert den Doppel-Grant 

Huddersfield, das schnell von einer Abwehr-Dreierkette auf ein 4-3-2-1 gegen Fürths gewohntes 4-3-3 umgestellt hatte, kam unmittelbar nach der Pause zurück ins Spiel. Ebenfalls etwas kurios: Mittelstürmer Karlan Grant, dem ein Abpraller nach einem Ballverlust von Fürths Youngster Mert-Yusuf Torlak im Mittelfeld vor die Füße geprallt war, hatte keine Mühe, den Ball aus 14 Metern zum 1:1 ins Netz zu drücken. Wenig später fischte Torhüter Sascha Burchert einen Kopfball Grants von der Linie (50.). Auf der Gegenseite blieben Fürths Bemühungen überschaubar: Ein Fehlpass Marvin Stefaniaks bei einem aussichtsreichen Konter sowie ein nicht sonderlich schwer zu parierender Schuss (54.) dienten kaum als Höhepunkte.

Der Ex-Berliner Collin Quaner, wie Elis Kachunga (Paderborn) und Christoph Schindler (1860 München) mit deutscher Vergangenheit, scheiterte aus kurzer Distanz am eingewechselten Torwart Leon Schaffran (66.). Recht viel mehr war nicht. Fürths Offensive zeigte gute Ansätze, ließ aber die Konsequenz und Genauigkeit vermissen. Auch im Pressing. Die Defensive dagegen stand sicher, in der Rückwärtsbewegung präsentierte sich Stefan Leitls Team kompakt.

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Fürth: Burchert (60. Schaffran) – Sauer, Jaeckel, Caligiuri, Wittek - Torlak (60. Kehr), Sarpei, Omladic – Omladic, Keita-Ruel, Stefaniak 

Huddersfield: Coleman – Kongolo (60. Bockhorn), Elphick (60. Stankovic), Schindler (60. Brown), Hadwergjonaj (60. Daly) - O´Brien, Mooy (60. Makasi), Hoog (60. Bacuna) – Diakhaby (60. Kachunga), Pritchard (60. La Parra) – Grant (60. Quaner, 83. Koroma) 

 Tore: 1:0 Keita (17.), 1:1 Grant (48.).

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