Ice Tigers auch für Schwenningen nicht gut genug

14.2.2021, 17:06 Uhr
Ordentlich und dennoch nicht gut genug: Oliver Mebus im Zweikampf mit Jamie Macqueen.

© Laegler/ Eibner-Pressefoto via www.imago-images.de Ordentlich und dennoch nicht gut genug: Oliver Mebus im Zweikampf mit Jamie Macqueen.

Im zweiten Drittel war keine Minute mehr zu spielen, als Andrew Bodnarchuk auf die Realität aufmerksam gemacht wurde. Vor dem Nürnberger Tor war es zuvor etwas hektischer geworden. David Cerny aber deutete ganz ruhig auf den Videowürfel. Einmal. 4:0 stand da. Ein zweites Mal. Dann drückte ihm Bodnarchuk seinen Handschuh ins Gesicht.

Es war ein weiterer frustrierender Sonntagnachmittag für Bodnarchuk und für die Nürnberg Ice Tigers. Im Schlussdrittel trafen sie selbst doch noch zwar, aber eben nur einmal und unterlagen am Ende 1:4 (0:2, 0:2, 1:0) im Schwarzwald. Besonders bitter an der neunten Niederlage in Folge: Nürnberg hat nach einer spielfreien Woche ordentlich gespielt – und hatte dennoch keine realistische Chance auf einen Punktgewinn.

Noch eine Slapstick-Einlage

Die Dramaturgie ist aus vielen Nürnberger Spielen bekannt. Die Ice Tigers hatten schwungvoll begonnen und in einem ersten Power-Play gute Schussgelegenheiten. Patrick Reimers Schlagschüsse waren gefährlich, danach scheiterte Oliver Mebus mit der Rückhand. Nürnberg wirkte nicht wie eine Mannschaft, die auswärts zuletzt in 120 Minuten in Ingolstadt 15 Gegentreffer kassiert hatte. Und doch entwickelte sich auch diese Partie, wie das zu erwarten war. In einem ersten Konter drängte Marcus Weber den schnellen Troy Bourke eigentlich vorbildlich ab, Bourke aber mogelte den Puck vor das Nürnberger Tor und Niklas Treutle ihn sich selbst hinter die Linie (12. Minute).

Treutle sollte später noch glänzen. Diesen Treffer aber hätte der 29-Jährige sicher gerne zurück. Und weil Brett Pollock danach noch Schwenningens Torhüter behinderte, Luke Adam nach dem Bully seine Position in der Unterzahlformation nicht einnahm und Travis Turnbull nach acht Sekunden dank viel Platz und Zeit direkt traf (17.), gingen die Gäste mit einem 0:2 in die Kabine. Drittel zwei begann wieder mit besten Chancen für Nürnberg (Adam, Karrer, Fox, Kulda) und setzte sich mit der nächsten Slapstick-Einlage fort. Ein Schlagschuss des gebürtigen Nürnbergers Marius Möchel fand via David Trinkberger, dem Schlittschuh des Schwenningers Benedikt Huß und Treutle doch noch ins Tor (29.). Nürnberg probierte es weiterhin und lief in den nächsten Konter, den der erfahrene Arturs Kulda nicht frühzeitig aufhalten konnte. David Cerny traf (37.) und durfte Bodnarchuk wenig später auf den Zwischenstand hinweisen.

Unschöner Schlusspunkt

Man hätte wissen können, wie Schwenningen spielt: trotz eines herausragenden Joacim Eriksson im Tor, defensiv kompakt, und blitzschnell im Konter, aber nur, wenn es sich ergibt. Nürnberg war bemüht, aber viel zu harmlos. Weshalb man erneut feststellen muss, dass es den Ice Tigers offenkundig an Qualität fehlt – auch gegenüber Schwenningen. Weber überzeugte in der Defensive, Tyson McLellan, der zweite Rückkehrer, aber blieb vollkommen wirkungslos. Nach seinen ersten Schüssen war auch von Reimer wenig zu sehen. Von Chris Brown, Tom Gilbert, Timo Walther, Andrei Bires, Dane Fox und Marcel Kurth kamen ebenfalls keine Impulse.

Wie es trotzdem funktionieren kann, führten David Trinkberger und Adam vor: Der Verteidiger zog ab, der Stürmer war da, den Abpraller zu verwerten (44.). Das war es dann aber auch schon. Schwenningen zog sich noch weiter zurück, nahm Nürnberg den Platz. Den Schlusspunkt setzte Dane Fox, der bereits verwarnt noch einmal auf einen Schwenninger losging und mit einer Zehn-Minuten-Strafe noch gut bedient war. Der Grund für seinen Frust war auf dem Videowürfel zu finden.

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