Ice-Tigers: Nürnbergs Glück der späten Siegtore

30.9.2012, 21:31 Uhr
Ice-Tigers: Nürnbergs Glück der späten Siegtore

© Roland Fengler

Nach Jame Pollock (Hamburg) und Patrick Reimer (Ingolstadt ) war es diesmal Connor James, der das Nürnberger Eishockeyglück mit seinem Treffer zum 3:2 vollkommen machte. Dabei wären die Schützlinge von Jeff Tomlinson an diesem Spätnachmittag wohl schon mit einem Remis nach den regulären 60 Minuten zufrieden gewesen, wenngleich der (verdiente) Straubinger Ausgleich zum 2:2 auch erst in der Schlussphase (bei 58:33) gefallen und in diesem Moment – aus Sicht der Nürnberger natürlich – mehr als ärgerlich war.

Doch damit nicht genug. Die Niederbayern wollten noch mehr, begnügten sich keineswegs, das Ergebnis in die Verlängerung zu retten, sondern suchten weiter ihr Heil in der Offensive. Der auffällig starke Franzose Laurent Meunier (er scheiterte am nicht weniger starken Tyler Weiman) und Michael Endraß (Pfosten) hatten sogar das 3:2 auf dem Schläger, das wenig später auf der Gegenseite fiel. Jason Jaspers konnte nach einer Soloeinlage zwar noch am (erfolgreichen) Torschuss gehindert werden, aber Sturmpartner James war blitzschnell zur Stelle und verwandelte den Abpraller. Der Rest war Jubel, Trubel, Heiterkeit im Ice-Tigers-Lager.

„Ich bin in den letzten Minuten zehn Jahre älter geworden“, sprach ein sichtlich gestresster Nürnberger Trainer, der offen zugab, dass das Spiel auch anders hätte ausgehen können. Und er vergaß nicht, sich bei Tyler Weiman zu bedanken, der wieder eine Topleistung zwischen den Pfosten zeigte. „Er hat uns das Spiel gerettet“, zollte Tomlinson seinem Keeper ein Extralob. Das hatte sich der Neuzugang aus Augsburg auch wahrlich verdient.

Über mangelnde Arbeit konnte sich der 28-jährige Kanadier jedenfalls nicht beklagen. Weil die Nürnberger, wie schon am Freitag in Mannheim, (zu) viele Strafminuten kassierten, und auch im Spiel Fünf gegen Fünf nicht immer sattelfest wirkten, bekamen die Gäste mehr Einschussmöglichkeiten geboten, als es Tomlinson lieb sein konnte. „Wir machen viele Dinge sehr gut. Aber ich bin auch stinksauer. Wir können nicht weiter mit so viel Stress in Unterzahl spielen“, sprach der Kanadier ein Manko an, das Reimer und Co. schnell abstellen müssen.

Allein auf Weiman und gegnerische Fehlschüssen zu setzen, kann auf Dauer nicht gut gehen. „Wir müssen schlauer spielen“, forderte Tomlinson, wie schon nach der Mannheimer Partie, von seinen Schützlingen. Auch spielerisch ging gestern so manches daneben, bedingt wohl auch durch das Fehlen des leicht angeschlagenen Yan Stastny, der von Steven Rupprich bei allem Einsatz nicht adäquat ersetzt werden konnte.

Auch die frühe 2;0-Führung spielte den Gastgebern nur bedingt in die Karten, denn durch die zahlreichen Hinausstellungen (sämtliche Nürnberger Strafzeiten wurden in den ersten zwei Dritteln verhängt), konnte kein rechter Spielfluss entstehen. Vielmehr ging es (zu) oft nur darum, sich der Straubinger Dominanz zu erwehren, was dank Weiman halbwegs gelang. Und am Ende war dann auch noch das Glück im rechten Moment auf Nürnberger Seite.

Groß nachkarten muss man der sonntäglichen Partie ansonsten nicht, denn schon am Dienstagabend (19.30 Uhr) steht das nächste Heimspiel auf dem Programm. Für einige Neu-Nürnberger wohl kein alltägliches DEL-Spiel, denn die Düsseldorfer EG ist in der Arena zu Gast ...

Nürnberg: Weiman – Butenschön, Festerling; Nowak, Borer; Pollock, Leask; Schüle – Kaufmann, Jaspers, James; Frosch, Buzas, Chouinard; Reimer, Rupprich, Bayda; Ehliz, Pföderl

Straubing: Bacashihua – Brückner, Canzanello; Osterloh, Elfring; Kramer, Ondruschka – Germyn, Meunier, Down; Röthke, Beechay, Stewart; Sparre, Whitecotton, Endraß; Brandt, Dotzler, Ortolf

SR: Aumüller/Sicorschi (Planegg/Waldkraiburg)

Zuschauer: 4021

Strafminuten: Nürnberg 18 (Jaspers 6, Pollock, Nowak je 4, Frosch, Leask je 2) plus 10 Disziplinar (Weiman) – Straubing 8 / Tore: 1:0 (1:43) Pollock (Chouinard/Frosch), 2:0 (13:01) Chouinard (James/Pollock, 5-3), 2:1 (26:30) Osterloh (5-3), 2:2 (58:33) Beechay, 3:2 (59:27) James (Jaspers/Leask).

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