Nach einer Woche Vorbereitung

Ice Tigers: Warum Fischöder Kleinendorst widerspricht

12.8.2021, 06:00 Uhr
Zuhören: Coach Frank Fischöder (Mitte, links) richtet gemeinsam mit seinem Assistenten Manuel Kofler das Wort an sein Team.

© Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / ThHa Zuhören: Coach Frank Fischöder (Mitte, links) richtet gemeinsam mit seinem Assistenten Manuel Kofler das Wort an sein Team.

Als Kurt Kleinendorst im August 2019 nach dem ersten Eistraining von der Spielfläche kam, erklärte er, dass "in den ersten Tagen der Vorbereitung immer alles super" sei. Als Kleinendorsts Nachfolger Frank Fischöder im Winter 2020/2021 überhaupt in eine Saison starten konnte, war auch er ganz zufrieden. Nun, im Sommer 2021 zu Beginn des zweiten Jahres seiner Amtszeit und deren erster richtigen Saisonvorbereitung, würde der 49-jährige Coach der Nürnberg Ice Tigers die Worte seines Vorgängers nicht unbedingt unterschreiben. "Ich würde spontan sagen, dass die Aussage nicht korrekt ist", so Fischöder, "denn die ersten Tage sind grundsätzlich scheiße. Die Stimmung ist zwar immer gut, weil wir uns freuen zurückzukommen, aber was die Trainingsqualität die ersten drei Tage anging, war das schon schwierig. Die ist Stimmung gut, aber ich glaube nicht, dass die Qualität besonders groß ist, wenn man anfängt".

Zweimal Eiszeit plus Krafttraining

Aus dem Gröbsten sind die Ice Tigers vermutlich raus, denn die ersten drei Tage sind vorbei, mittlerweile haben die Profis eine Woche hinter sich. Mit Fortschritten. "Nach dem Wochenende war es schon um einiges besser", findet Fischöder. Zwei Einheiten absolviert sein Team aktuell, eine am Vormittag, eine am Nachmittag, dazwischen gibt es Krafttraining zu Mittag. Die Belastung wird allerdings dosiert, ein bisschen Ermüdung machte sich schon bemerkbar. Nordamerikaner sind diese Abfolge der Einheiten zum Beispiel nicht gewohnt, so Fischöder.

Eingewöhnen: Verteidiger Marcus Weber (links) und der hochtalentierte Gastspieler Dominik Bokk im Duell.

Eingewöhnen: Verteidiger Marcus Weber (links) und der hochtalentierte Gastspieler Dominik Bokk im Duell. © Sportfoto Zink / Thomas Hahn, Sportfoto Zink / ThHa

Für den holprigen Beginn an den ersten Tagen gibt es eine einfache Erklärung. "Nach drei, vier Monaten in denen man runter war vom Eis, ist man halt ein bisschen eingerostet", äußert der Trainer. Es gibt also keinen Grund zur Besorgnis. Ein paar Wehwehchen sind zwar bei einigen Spielern zu spüren, doch auch das ist in den ersten Tagen einer Saisonvorbereitung völlig normal. Adduktoren und Rücken machen sich aufgrund der veränderten Belastung auf dem Eis zum Beispiel schneller bemerkbar. "Es geht darum, wieder ein Gefühl für die Ausrüstung und das Eis zu bekommen", beschreibt es etwa Verteidiger Marcus Weber.

Deswegen gab es zunächst auch nur Technikeinheiten, erst seit Montag sind auch Zweikämpfe Bestandteil der Übungseinheiten. "Ich glaube, dass wir durchaus auch noch die nächsten beiden Wochen brauchen werden, um final die eine oder andere Unstimmigkeit wegzubekommen. Da werden uns auch die Spiele in Straubing helfen", ist sich Fischöder sicher. Zwei Partien sind am Freitag und am Sonntag auf dem Plan.

Sommerhockey erleichtert die Arbeit

Einen Leckerbissen verspricht sich der Trainer nicht, insofern ist es vielleicht verschmerzbar, dass sich am Straubinger Pulverturm keine Fans einfinden dürfen. Dennoch firmiert der Wettbewerb wie üblich als „Gäubodencup“, auch wenn das Gäubodenvolksfest in Straubing pandemiebedingt erneut nicht stattfindet. „Sommerhockey sieht nie gut aus“, sagt Fischöder und wird kaum jemanden finden, der ihm da ernsthaft widersprechen mag. Doch genau dieses Sommerhockey wird seine Arbeit etwas erleichtern. Denn die Kamera läuft. „Wenn wir Videos haben, wird es auch einfacher, wenn man sich sehen kann“, so Fischöder. Dann kann er jedem Profi genau vor Augen führen, was richtig und was falsch war.

In Straubing treffen die Nürnberger am Freitag (19.00 Uhr) auf den Gastgeber. Am Sonntag geht es gegen Wolfsburg oder Ingolstadt (14.30 Uhr). Die Teilnahme der Ice Tigers ist schon fast obligatorisch. Auch Kurt Kleinendorst war natürlich dort.

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