1:2 in Köln

In der Schlusssekunde "erschmölzt": Ice Tigers verlieren denkbar unnötig

Sebastian Böhm

Sportredaktion

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29.1.2023, 14:18 Uhr
Was für eine Parade: Niklas Treutle verhindert einen Kölner Treffer. 

© IMAGO/Eibner-Pressefoto Was für eine Parade: Niklas Treutle verhindert einen Kölner Treffer. 

Der Spielplan der Deutschen Eishockey Liga ist kein Rätsel, auf den ersten Blick nachvollziehbar ist er allerdings auch nicht. Die Kölner Haie veranstalteten am späten Sonntagnachmittag in ihrer Karnevalsarena bereits das vorletzte Heimspiel der Punkterunde. Die Ice Tigers treten hingegen noch achtmal in Nürnberg an. Vor dem vielversprechenden Saisonendspurt aber stand ein weiteres Auswärtsspiel an: in Köln.

Das verlief dann 58 Minuten und 54 Sekunden lang weitgehend ereignislos. Natürlich war es dann Daniel Schmölz, der die Ice Tigers beinahe doch noch mit wichtigen Punkten belohnt hätte. Nach dessen späten Ausgleich aber unterlief Gregor MacLeod noch ein Foul. Im Power-Play blockte Oliver Mebus dann den vermeintlich letzten Schuss zwei Sekunden vor Schluss, beim tatsächlich letzten Kölner Versuch schienen sich die Nürnberger dann gedanklich bereits in die Verlängerung verabschiedet zu haben - 0,3 Sekunden kam Maxi Kammerer der Schlusssirene zuvor und Nürnberg verlor unnötigerweise 1:2 (0:1, 0:0, 1:1).

Nach dem erstaunlichen 4:2 bei Spitzenreiter München hatte Tom Rowe lange Zeit, sich Gedanken über Veränderungen zu machen. Der Cheftrainer dieser ungewöhnlich gesunden Mannschaft holte Nick Welsh und Charlie Jahnke zurück ins Aufgebot, dafür sahen Mix Kislinger und Andrew Bodnarchuk zu. Anders als in München fanden die Ice Tigers so sofort zu ihrem Spiel. Die Haie hatten mit den aggressiven, wachen Nürnbergern zunächst große Probleme. Allein Dane Fox tauchte dreimal alleine vor Mirko Pantkowski auf, der Kölner Torhüter deutete da aber bereits an, dass es nicht so einfach werden würde, ihn zu überwinden.

Optisch ging das erste Drittel an die Ice Tigers, optisch ist aber keine Wertungskategorie in der DEL. Tore schon und von denen hatten die Haie zumindest eines erzielt, weil Nick Bailen erst den Übereifer von Oliver Mebus nutzte, um den Verteidiger zu überlaufen, und dann den Puck durch die Schoner von Niklas Treutle zielte (6. Minute).

Im zweiten Drittel steigerte sich die Mannschaft des ehemaligen Bundestrainers Uwe Krupp, wie Pantkowski zeigte aber auch Treutle eine souveräne Leistung. Im Schlussdrittel wurde dann zunächst Über-, dann Unterzahl gespielt – beides keine Stärken der Ice Tigers. Tyler Sheehy vergab im Power-Play, auf der anderen Seite verteidigten die Gäste leidenschaftlich. In den letzten 66 Sekunden überschlugen sich die Ereignisse - zu Ungunsten der Gäste, die dadurch auf Platz zwölf zurückfallen. Kammerer traf dabei wie Schmölz direkt aus dem Torraum.

Die Ice Tigers wurden "erschmölzt". Am Donnerstag (19.30 Uhr) stehen sie deshalb gegen Straubing unter Druck. In Nürnberg.

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