4:2 in Düsseldorf

Zwei Treffer, ein Traumpass: MacLeod sichert den Ice Tigers den Sieg

Sebastian Böhm

Sportredaktion

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29.11.2022, 21:20 Uhr
Viel Druck, in dieser Szene aber noch kein Ertrag durch Danjo Leonhardt. 

© IMAGO/VITALII KLIUIEV, NN Viel Druck, in dieser Szene aber noch kein Ertrag durch Danjo Leonhardt. 

Neuerdings haben die Trainer der Ice Tigers ein Ziel ausgegeben, dass im Eishockey nicht ganz so einfach zu erreichen ist. Die Mannschaft soll hart, aggressiv und schnell spielen, sich dabei aber keine Fouls leisten, weil sie mit den Konsequenzen in dieser Saison überhaupt nicht umgehen kann. Das Unterzahlspiel ist bislang das schwächste der DEL, weshalb die Nürnberger die Strafbank meiden sollen.

In Düsseldorf hat das am Dienstagabend zumindest 22 Minuten geklappt. Passiert ist nach dem Beinstellen von Gregor MacLeod auch nichts. Die Düsseldorfer bietet lediglich das schwächste Überzahlspiel der Liga. Mit besseren Quoten hätten die Ice Tigers drei Treffer mehr, würden sich eher an Platz sechs als an Rang zehn orientieren. Umso wichtiger war das 4:2 (1:1, 0:1, 3:0) bei einem direkten Konkurrenten im Kampf um einen Playoff-Platz.

Lange Druckphase

Oliver Mebus war zu Hause geblieben – aus dem schönsten Grund. Im Alter von 29 Jahren ist der Nürnberger Identifikationsspieler erstmals Vater geworden. Und weil mit Nick Welsh der offensivstärkste Verteidiger (ebenso wie mit Ryan Stoa der offensivstärkste Stürmer) weiterhin fehlt, traten die Ice Tigers wieder einmal mit fünf Abwehrspieler an, was zunächst nicht auffiel, weil die Gäste ohnehin nur angriffen. Die Führung der DEG durch Tobias Eder entstand dann auch aus Nürnberger Puckbesitz, Blake Parletts Aufbaupass war nicht zu kontrollieren, einen Doppelpass und einen Rückhandabschluss später lagen die Ice Tigers im Rückstand (13.).

Die Mannschaft musste sich wieder sammeln, aber am Ende des ersten wieder ernsthaft vorgetragenen Angriffs profitierte Gregor MacLeod von seiner Ruhe und dem raffinierten Zuspiel von Tyler Sheehy – Ausgleich (19.). Strafzeiten wurden überstanden und selbst nicht genutzt, bis die Reihe um Patrick Reimer die DEG lange in deren Drittel einschnürte. Im Gegenzug traf Mikko Kousa (30.). Dass später noch Patrick Reimer freistehend am langen Pfosten vorbeischoss, machte den Mittelabschnitt nicht erfolgreicher.

Und dann zaubert der Kanadier

In den letzten 20 Minuten übernahm der Kanadier MacLeod das Spiel endgültig: Nach einem vermeintlichen Foul an einem Düsseldorfer traf er direkt (49.), direkt danach legte er Dane Fox das 3:2 spektakulär auf (51.). Nach langem Videostudium wurde Rick Schofield ein vermeintlich regulärer Treffer aberkannt. Drei Minuten vor dem Ende vergaß dann Fox das eigentliche Ziel der Ice Tigers. Sein Foul an Stephen MacAulay war völlig sinnlos.

Die DEG aber konnte im Power-Play keinen Druck mehr entwickeln. Und der Ex-Düsseldorfer Patrick Reimer erzielte noch das schöne 4:2 ins leere Tor (60.) und sicherte den dritten Sieg in Folge. Am Freitag (19.30 Uhr) versuchen die Ice Tigers wieder der Strafbank fernzubleiben. Gegen Spitzenreiter München darf man zudem auf ein unterhaltsames Eishockeyspiel hoffen.

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