IOC: Doping-Vorwürfe gegen Gewichtheber-Verband "besorgniserregend"

6.1.2020, 15:35 Uhr
Tamas Ajan, Präsident des Internationalen Gewichtheberverbandes, steht durch die ARD-Doku "Geheimsache Doping – Der Herr der Heber" in der Kritik.

© Igor Kovalenko, dpa Tamas Ajan, Präsident des Internationalen Gewichtheberverbandes, steht durch die ARD-Doku "Geheimsache Doping – Der Herr der Heber" in der Kritik.

Zugleich wies das IOC in einer Mitteilung die Behauptung der ARD zurück, ebenfalls im Besitz der meisten dem Sender vorliegenden Dokumente zu sein, auf denen der Film basiert. "Dies gilt für die Unterlagen zur Dopingstatistik und für die Unterlagen zu den mutmaßlichen finanziellen Unregelmäßigkeiten", hieß es.

In der ARD-Doku "Geheimsache Doping – Der Herr der Heber" vom Sonntag wird von mutmaßlicher Korruption der ungarischen Anti-Doping-Agentur Hunado, fehlenden Trainingskontrollen von Medaillengewinnern von Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften sowie verschwundenen Millionen-Einnahmen im Weltverband IWF berichtet.

Disziplinarkommission eingesetzt

Das IOC verwies darauf, dass für die Überwachung der Einhaltung der Doping-Regeln die Welt-Anti-Doping-Agentur die alleinige Verantwortung habe. "Das IOC vertraut voll und ganz auf die WADA-Verfahren zur Überwachung der Einhaltung der Bestimmungen durch den Gewichtheber-Weltverband und erwartet, dass diese Anschuldigungen vom IWF vollständig geklärt werden", hieß es weiter. "Das IOC wird sich an die WADA wenden, um alle Personen, die an den mutmaßlichen Verstößen gegen den Welt-Anti-Doping-Kodex beteiligt sind, von den Olympischen Spielen fernzuhalten."


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Außerdem habe das IOC eine Disziplinarkommission eingesetzt, um das in der ARD-Doku gezeigte Doping-Geständnis der früheren thailändischen Heberin Rattikan Gulnoi auf mögliche Konsequenzen zu prüfen. Gulnoi, die 2012 in London Olympia-Bronze gewann, hatte zugegeben, seit 2011 Anabolika genommen zu haben.

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