«Iron-Hannes« hatte Verspätung

14.7.2008, 00:00 Uhr
«Iron-Hannes« hatte Verspätung

© Fengler

Die Glanzpunkte aus Nürnberger Sicht setzten bei der siebten Auflage des Quelle Challenge diesmal andere. Thorsten Eckert zum Beispiel. Bei seinem fünften Langdistanzwettbewerb - es war zugleich sein erster Start in Roth - gelang ihm eine persönliche Bestzeit. «8:59 hatte ich mir vorgenommen, und genau das habe ich auch geschafft«, freute sich der 30-jährige Athlet vom VfL Triteam hinterher. «Das war so geil, als ich auf den letzten 50 Metern gemerkt habe, dass ich das tatsächlich schaffen kann.« Es hätte sogar noch besser laufen können für den Nürnberger, wäre da nicht dieser dumme Zwischenfall auf dem Rad passiert. «Hinter der Biermeile Eckersmühlen dachte ein Ordner, ich sei zu früh in die letzte Runde abgebogen. Dann musste ich zunächst umdrehen; nach ein paar Metern hat sich herausgestellt, dass ich eigentlich richtig war, und ich musste wieder umdrehen«, erzählte Eckert. Der Wirtschaftsingenieur, der erst vor drei Jahren mit dem Triathlonsport begann, konnte spätestens im Ziel über dieses Malheur schmunzeln. «Ich bin überglücklich - das Wetter war zwar zum Kotzen, aber die Zuschauer haben sich phänomenal verhalten.«

Auch Matthias Schüler vom TSV Altenfurt hatte allen Grund zur Freude. «Angepeilt war eigentlich eine Zeit um 9:25. Jetzt bin ich umso begeisterter, dass ich es am Ende sogar unter 9:23 Stunden geschafft habe.« Dabei bereitete dem 40-Jährigen, der mit Hannes Schmidt seit vielen Jahren eng befreundet ist, gerade der abschließende Marathon große Schwierigkeiten. «Ich habe auf einmal starke Oberschenkelprobleme bekommen, hatte richtig Angst vor Krämpfen«, erzählte er. Doch Schüler kam ins Ziel, mit einer Zeit, die er sich zuvor nicht wirklich erträumt hätte. Für den dreifachen Familienvater ist nun erst einmal Ausspannen angesagt. Der Rest des Jahres, versprach er, «wird hauptsächlich der Familie gewidmet«.

Nicht ganz so zufrieden mit ihrer Leistung zeigte sich hingegen Anja Ippach. «Eigentlich war ein Platz auf dem Podium mein Ziel«, sagte die 23-jährige Studentin. Ihre Zeit von 9:53:38 Stunden reichte allerdings am Ende nur zum 16. Platz. «Ab Kilometer 15 wurde das Laufen für mich zum reinsten Horror, aber aufgeben wollte ich nicht«, meinte die Vorjahres-Siebte. Am Ende stellten sich dann jedoch auch bei ihr die «Glücksgefühle« ein. «Ich bin angekommen, darüber bin ich jetzt auch sehr froh.«

Ankommen und Durchhalten - mehr hatten die Debütanten Artur Osten und Christoph Stimpel von vornherein gar nicht erst angepeilt. Die Starter des Teams Klinikum absolvierten ihren ersten Langstrecken-Triathlon und waren vor dem Start entsprechend aufgeregt, wie Teamkoordinator Werner Bunsen verriet. Nach gut elf Stunden waren auch sie im Ziel. So ausgepumpt, dass sie nichts mehr sagen konnten (oder wollten).

Genau wie Hannes Schmidt. Allerdings hatte der eines bereits im Vorfeld des Quelle Challenge versprochen. «Ich sage erst wieder, dass ich aufhöre, wenn es wirklich so weit ist; sonst wird man ja unglaubwürdig.« Und eine magische Marke lockt bereits: «Jetzt hab ich 23 Ironmen auf dem Konto. Die 25 ist davon ja nicht mehr weit entfernt.«

(Weitere Berichte von Quelle Challenge Roth siehe im NZ-Themenarchiv Triathlon)

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