Kabinenpredigt: Büskens stauchte sein Team zusammen

18.11.2011, 18:06 Uhr
Büsken Spieler durften sich das anhören, was im Fußballjargon leicht verniedlichend "Kabinenpredigt" genannt wird. Die soll aber gar nicht so bedächtig ausgefallen sein, ließ Büskens wenig später durchblicken.

© Wolfgang Zink Büsken Spieler durften sich das anhören, was im Fußballjargon leicht verniedlichend "Kabinenpredigt" genannt wird. Die soll aber gar nicht so bedächtig ausgefallen sein, ließ Büskens wenig später durchblicken.

Mike Büskens ist im Normalfall ein recht ordentlicher Zeitgenosse. Pünktlichkeit schließt das mit ein, am Freitag aber dauerte es nach der morgendlichen Übungseinheit dann doch ein paar Minuten länger.

Seine Spieler durften sich das anhören, was im Fußballjargon leicht verniedlichend „Kabinenpredigt“ genannt wird. Die soll aber gar nicht so bedächtig ausgefallen sein, ließ Büskens wenig später durchblicken.

„Wir haben in dieser Trainingswoche sehr konzentriert gearbeitet, das war sehr griffig, was die Jungs abgeliefert haben“, blickte Fürths Chef an der Bande zunächst auf die positive Seite der von Defensivarbeit und schnellem Umschalten geprägten zurückliegenden Arbeitstage.

„Nur heute habe ich vieles davon vermisst“, monierte der 43-Jährige eine recht laxe Einstellung, und das kann einen akribisch arbeitenden Trainer schon mal fuchsteufelswild werden lassen. „Das musste ich ansprechen. In aller Deutlichkeit. Ich habe immer gesagt, dass wir eine Chance haben hochzugehen, aber nur, wenn wir uns am Limit bewegen.“

Und genau das taten seine Mannen nicht. So etwas sei durchaus normal, vor dieser Thematik stünden 35 Kollegen in den höchsten Spielklassen immer mal wieder, bemühte sich Fürths Trainer, die zu Tage getretenen Defizite vor allem in der Außenwirkung nicht überzubewerten. „Das ist kein Fürth-Syndrom. Es ist normal, dass man solche Hänger hat. Aber wir haben uns auf diesem Hänger ausgeruht, und da muss ich zügig einschreiten.“

Daraus einen direkten Zusammenhang mit dem Sonntags-Gast abzuleiten, liegt nahe, ist aber nicht zwangsläufig. Zumindest Büskens sieht den FSV Frankfurt als einen „unbequemen Gegner“, der dem aktuellen Zweitligadritten durchaus gefährlich werden könnte.

„Die beschränken sich nicht darauf, die Bälle hinten rauszukloppen“, analysierte Büskens den Tabellen-13. als ein Team, das aus einer kompakten Defensive heraus das Spiel nach vorne keinesfalls vernachlässige: „Die wollen Fußball spielen, und das machen sie richtig gut.“

Neben der allgemeinen Nachlässigkeit hatte Büskens noch eine Schrecksekunde zu überstehen: Innenverteidiger Mergim Mavraj musste nach einem Zusammenprall mit Fabian Baumgärtel das Training abbrechen. Wenig später aber folgte die Entwarnung: Mavraj hatte sich nur eine Blockade im Rücken zugezogen. Sein Einsatz ist nicht gefährdet. Zumindest da konnte Büskens entspannen ...

Fürth: Grün – Nehrig, Mavraj, Kleine, Schmidtgal – Sararer, Fürstner, Prib, Schröck – Occean, Nöthe / Frankfurt: Klandt – Teixeira, Gledson, Heitmeier, Gaus – Stark, Cinaz – Müller, Yelen, Chrisantus – Benyamina / SR: Christ (Münchweiler).

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