Kantersieg mit Ansage: DHB-Team schlägt Uruguay deutlich

15.1.2021, 20:10 Uhr
Johannes Golla und Kollegen durften sich gegen Uruguay wunderbar warm werfen.

© Sascha Klahn, dpa Johannes Golla und Kollegen durften sich gegen Uruguay wunderbar warm werfen.

Auch am Freitag gab es mehr schlechte Nachrichten aus Ägypten als gute. Der dänische Nationalspieler Emil Jakobsen wurde positiv auf Covid-19 getestet, er und sein Zimmerpartner Morten Olsen wurden sofort vom Team des Turnierfavoriten isoliert. Erst am Vorabend waren vier Positiv-Fälle beim deutschen Gruppengegner Kap Verde bekannt geworden, weshalb dessen Auftaktmatch gegen Ungarn lange auf der Kippe stand. Es fand dann aber dennoch statt, das Sicherheitsgefühl der Handballer in der ganz offensichtilich löchrigen ägyptischen WM-Blase hat diese Tatsache aber wohl auch nicht verbessert. Zumal auch bei den Mannschaften aus Slowenien und Brasilien und sogar unter den Journalisten weitere Infektionen gemeldet worden waren.

Sich in dieser Gemengelage auf das Wesentliche, den Sport, zu konzentrieren, dürfte den deutschen Handballern nicht leicht fallen, sie haben aber so ihre Methoden: Sicherheitshalber nahmen sie ihr Frühstück am Morgen des ersten Gruppenspiels gegen Uruguay in ihren Hotelzimmern ein. Sebastian Firnhaber und Antonio Metzner vom HC Erlangen teilen sich ein solches Zimmer, das Duo frühstückte also gemeinsam, auf dem Platz stand am Abend aber nur einer von beiden: Abwehrmann Firnhaber. Bundestrainer Alfred Gislason verzichtete in seinem 16 Mann starken Spieltagskader auf Metzner, sowie auf Moritz Preuss, Lukas Stutzke und überraschend auch Torhüter Andreas Wolff.

Stattdessen stand Johannes Bitter von Beginn an zwischen den deutschen Pfosten, vor ihm verteidigte Firnhaber im Mittelblock ebenfalls ab Minute eins. Wobei schnell klar wurde, dass die Südamerikaner keine besonders große Herausforderung für das DHB-Team darstellen sollten. Nach 17 Minuten stand eine deutsche 8:1-Führung auf der Anzeigentafel, was aber vor allem daran lag, dass sich Kapitän Uwe Gensheimer und Co. zahlreiche Fehlwürfe leisteten. Trotz deutlicher Führung holperte es im Spiel der deutschen und dann kam auch noch Pech dazu: Uruguays Bruno Valentin Mendez Suarez sorgte in der 26. Minute für einen Schreckmoment, als er Firnhaber mit einem Wurf von der Mittellinie unabsichtlich im Gesicht traf, der Erlanger musste mit einer blutenden Wunde auf der Bank behandelt werden.

Firnhaber kam zurück, durfte nach der Pause vorne am Kreis an Stelle von Johannes Golla angreifen und warf in der 38. Minute sein erstes WM-Tor. Die einzige Schwierigkeit für die deutsche Mannschaft war es, gegen körperlich, technisch und spielerisch unterlegene Südamerikaner die Spannung hochzuhalten, konzentriert zu bleiben.

Am Ende gewann das deutsche Team, bei dem Gislason allen 16 Akteuren Einsatzzeit schenkte, mit 43:14 (16:4). Es werden im Turnierverlauf noch schwierigere Aufgaben kommen, das Spiel gegen Kap Verde am Sonntag (18 Uhr/ARD) zählt dazu.

Die Gefahren lauern aber ohnehin nicht nur auf dem Platz bei dieser Weltmeisterschaft, das haben die Nachrichten der letzten Tage gezeigt. Der Weltverband will nun dafür Sorge tragen, dass alle Beteiligten im 24-Stunden-Rhythmus getestet werden sollen. Immerhin.

Deutschland: Bitter, Heinevetter - Kastening 9, Schmidt 5, Schiller 5/1, Kühn 4, Knorr 4, Gensheimer 3, Firnhaber 3, Reichmann 3, Golla 2, Böhm 2, Michalzcik 2, Weber 1, Drux, Häfner.

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