Kiebitze am Ronhof wollen endlich einen Heimsieg feiern

8.5.2013, 21:34 Uhr
Kiebitze am Ronhof wollen endlich einen Heimsieg feiern

© Julia Vogl

Die NZ hat sich rund um den Ronhof umgehört, wie die Chancen auf drei Punkte am Wochenende stehen.

„Abgestiegen sind wir schon“, sagt ein 73 Jahre alter Kiebitz vor dem Stadion, „da ist ein Heimsieg auch schon egal.“ Außerdem sei Freiburg ohnehin zu stark, um von den Fürthern besiegt werden zu können. Zusammen mit anderen Fans analysiert der Rentner bei fast jedem Training die Leistung der Mannschaft.

Kiebitze am Ronhof wollen endlich einen Heimsieg feiern

© Julia Vogl

„Am Trainer liegt es nicht“, sind sich die frustrierten Fans sicher. Einig sind sie sich auch, dass nicht alles in dieser Saison schlecht war. „Aber mit dem Abstieg müssen wir jetzt halt leben.“ Ob die Trainingsexperten Chancen für einen sofortigen Wiederaufstieg in die erste Liga sehen? „Das Wort Aufstieg darf man nicht einmal in den Mund nehmen“, sagen die Kiebitze. „Und überhaupt, was wollen wir da auch?“

Thorsten Wissig kommt nur ab und zu zum Training. Dafür feuert er seinen Verein bei jedem Spiel im Stadion an. Dass es mit den drei Punkten daheim bislang nicht funktioniert hat, ist für ihn nur schwer zu erklären. „Vielleicht fällt es der Mannschaft vor der Kulisse daheim einfach schwerer“, sagt er. Zudem habe die SpVgg oft Pech gehabt – auch mit den Schiedsrichtern. Gegen Freiburg erwartet er eine schwierige Partie, gibt sich aber zuversichtlich: „Ich tippe auf einen 2:1-Sieg.“

Richard Schmidt hat sich zum Aufstieg letztes Jahr ein Kleeblatt auf den linken Unterarm tätowieren lassen. „Meine Heimat, mein Verein“ prangt in großen Lettern daneben, darunter das Datum des Aufstiegs. „Da kannst jetzt drübertätowieren“, sagt einer der anderen Kiebitze zu ihm.

Das Aufstiegstattoo darf trotz Abstieg bleiben

Schmidt aber trägt den Körperschmuck weiterhin mit Stolz. „Dass die Spieler siegen können, haben sie schließlich oft gezeigt“, sagt er. „Wahrscheinlich ist es einfach eine Kopfsache“, versucht er die Pleitenserie zu ergründen. Für das Spiel gegen Freiburg sei ein Sieg jetzt aber fällig. „Das geht 2:0 aus.“

Zuversichtlich ist auch Marina Linz und prognostiziert ein 2:1. Warum es bislang nicht geklappt hat? „Vielleicht haben die Spieler Panik, wenn die Fans hinter dem Tor alle so laut schreien, gute Stimmung machen wir schließlich bei jedem Spiel.“

Dass die Heimpleite nicht an mangelnder Unterstützung der Fans liegen kann, sagen auch Martina Fierus und Gisela Tiefel vom Greuther Teeladen. „Die Fans waren ja erstklassig“, sind sich die beiden sicher, „und auch wir Mädels vom Teeladen fiebern mit.“ Nach den drei Punkten in Stuttgart hofft das Duo auf einen Erfolg im letzten Heimspiel. Und wenn es mit den drei Ehrenpunkten nichts wird? „Dann wollen wir in der zweiten Liga so anfangen, wie wir sie damals beendet haben, und endlich wieder Siege sehen.“ Auf besonders viele Punkte in der nächsten Saison wagt Agostino Campana nicht zu hoffen. Er betreibt den Pizzastand neben dem Stadion. Campana befürchtet sogar, dass die SpVgg in der zweiten Liga Abstiegssorgen haben könnte. „Schließlich muss sich die Mannschaft in der nächsten Saison erst festigen.“

Kulinarisch unterstützt werden sie dabei traditionell von Campana. „Die Spieler kommen auch zu mir“, sagt er, „aber sie essen immer nur Nudeln wegen der Kohlehydrate.“ Pasta soll schließlich Kraft geben und ist die ideale Sportlernahrung – vielleicht klappt es damit auch endlich gegen Freiburg.

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