Knapp gegen Karlsruhe! Falcons zähmen die Lions

10.1.2020, 20:56 Uhr
Nürnbergs bester Scorer gegen Karlsruhe: Sebastian Schröder.

© Sportfoto Zink / DaMa Nürnbergs bester Scorer gegen Karlsruhe: Sebastian Schröder.

Das mit den Rückschlägen abseits des Platzes wollten die Falcons nach einem an Rückschlägen nicht ganz armen Jahr eigentlich hinter sich lassen. In Köln hatten sie andere Pläne. Die 2. Bundesliga kündigte unter der Woche an, Nürnbergs Basketballern während der laufenden Runde vier Punkte abzuziehen – Verstoß gegen die Lizenzauflagen. Dass dieser vor allem auf die vielen Rückschläge abseits des Platzes und die mangelnde Sport-Infrastruktur in der Stadt zurückzuführen ist, muss die Liga nicht interessieren, im Kampf um einen Playoff-Platz ist die Bestrafung, gegen die die Falcons wohl keinen Einspruch einlegen werden, aber natürlich: ein weiterer Rückschlag.

Auf dem Platz sind die Falcons nach der knappen Niederlage in Jena wieder auf Kurs – dank eines denkbar knappen Sieges gegen die Karlsruhe Lions 82:79 (17:18, 20:21, 19:15, 26:25).

Dass die Falcons im neuen Jahr auch positive Schlagzeilen schreiben können, ließ sich bereits vor Spielbeginn beobachten. Der nachverpflichtete Aufstiegsheld Jackson Kent hatte gerade noch rechtzeitig die Spielerlaubnis erhalten, dass er der Mannschaft bereits wieder eine Hilfe sein kann, bewies er nach etwas mehr als sechs Minuten, als er sich mit einem verwandelten Dreier erstmals wieder seit dem Playoff-Finale der Vorsaison auf dem Statistikbogen verewigte.

Bis dahin hatten die 878 Zuschauer im Eventpalast ein Spiel gesehen, dem es an Punkten und Intensität mangelte. Die Falcons boten den attraktiveren Team-Basketball an, leisteten sich aber mehr Fehler als die Gäste.

Erst im dritten Viertel tauten die Hauptdarsteller und mit ihnen die Halle am Flughafen auf. Karlsruhe hatte sich nach dem Seitenwechsel zunächst abgesetzt, als Nürnbergs Rückstand elf Punkte betrug (37:48), erinnerten sich die Spieler von Ralph Junge an ihre offensiven Qualitäten. Phillip Daubner, Sebastian Schröder und gleich zweimal Manuel Feuerpfeil brachten die Falcons mit erfolgreichen Distanzwürfen wieder heran und sogar in Führung. Der Schlussabschnitt musste die Entscheidung bringen.

Den Sieg verteidigt

Schröder, der Kapitän, war jetzt auf Betriebstemperatur, Ivan Rudez, der impulsive Karlsruher Trainer, war es ohnehin schon längst. Vor einem Jahr hatte seine Mannschaft wegen fehlendem deutschen Personal in den letzten Minuten zu viert agieren müssen. Das passierte ihnen diesmal nicht, auf der Gegenseite versuchte Hallensprecher Dominik Mujkanovic unermüdlich den sechsten Mann zu aktivieren. Mit Erfolg. An der Freiwurflinie versagten den Gästen regelmäßig die Nerven. Stephan Haukohl brachte 14 Sekunden vor Schluss erstaunlich unbehelligt einen Korbleger im Ziel unter, dann folgte die vielleicht beste Verteidigungssequenz der Saison.

NÜRNBERG: Schröder 16 Punkte, Haukohl 13, Maier 10, Wilson, Sanders, Feuerpfeil und Kent je 8, Daubner 6, Meredith 5, Lee.

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