Kommentar: Deutsche Handballer hinterlassen keinen guten Eindruck

25.1.2021, 11:19 Uhr
Andreas Wolff und Uwe Gensheimer verpassten einen guten Start in das Turnier.

© Petr David Josek, dpa Andreas Wolff und Uwe Gensheimer verpassten einen guten Start in das Turnier.

Es ist die Chance, das Bild des deutschen Handballs wieder etwas zurechtzurücken. Denn: So widrig die Umstände mit den Absagen zahlreicher Leistungsträger und der Aufregung um das Hygienekonzept auch war – sportlich wäre mehr drin gewesen für die deutsche Auswahl.


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Dass Neulinge wie Erlangens Sebastian Firnhaber oder Spielmacher-Talent Juri Knorr Fehler machen würden, war erwartbar. Sie sammelten wertvolle Erfahrungen, die sie in ihre Vereine tragen werden. Weniger vorhersehbar waren hingegen die Formschwächen der vermeintlichen Anführer. Andreas Wolff und Uwe Gensheimer verpassten gegen Uruguay einen guten Start ins Turnier: Gensheimer vergab zahlreiche freie Bälle, Wolff musste von der Tribüne aus zusehen.

Das war kein kluger Schachzug von Bundestrainer Alfred Gislason, der zuvor immer wieder mit der kurzen Vorbereitungszeit gehadert hatte – um seinem 1a-Torhüter dann direkt zu Beginn eine Pause zu verschaffen. Gegen Ungarn und Spanien setzte es knappe Niederlagen, auch neben dem Platz holperte es: Wolff spaltete das Team mit seinem Unverständnis über die vielen Absagen, Gensheimer reagierte genervt auf Kritik, Bob Hanning witzelte in der Halbzeit des Uruguay-Spiels über übergewichtige Gegenspieler.


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Die deutschen Handballer sind gut beraten, heute Abend Taten sprechen zu lassen und sich überzeugend von der WM zu verabschieden – gemeinsam mit Uruguay übrigens.

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