Kommentar: Die Spielpause im Handball ist zu wenig

23.10.2020, 11:23 Uhr
Kommentar: Die Spielpause im Handball ist zu wenig

© Foto: Wolfgang Zink

Eigentlich war es schon die ganze Zeit über blanker Wahnsinn. Amateurhandballer fuhren durch Bayern, um in stickigen Hallen gegeneinander zu spielen. Weil das nicht alle für sinnvoll hielten mitten in einer Pandemie, hat der Bayerische Handballverband (BHV) erlaubt, Spiele ohne Begründung zu verschieben. Das Ergebnis dieser Jeder-Darf-Niemand-Muss-Haltung aber ist ein komplett zerfledderter Spielplan. Schon nach drei Spieltagen ist die Zahl der Absagen so hoch, dass sich Vereinsvertreter zu Recht fragen, wann sie diese Runde jemals fair zu Ende bringen sollen.

Vernünftiger als der Verband

Viele Handballer waren hier vernünftiger als ihr Verband. Aktuell gibt es Wichtigeres als Amateursport, jede Fahrt in eine Nachbarstadt kann eine in ein Risikogebiet sein. Da muss man nicht auch noch einen Regel-Spielbetrieb aufziehen, den das Coronavirus jeder Regelmäßigkeit beraubt. Jetzt hat der BHV den Wahnsinn gestoppt: Der Spielbetrieb ist ausgesetzt. Die Funktionäre überlegen nun, wie die Teams von 14. November an wieder Punktspiele austragen können. Die Antwort ist: gar nicht. In einer Pandemie kann es keinen fairen Spielbetrieb geben. Das sollte der BHV einsehen.

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