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Vielleicht mal Gold für Nürnberg? Alema Hadzic ist unsere Sportlerin des Jahres

27.12.2021, 13:51 Uhr
Konzentrierter Blick: Taekwondo-Kämpferin Alema Hadzic hat das Talent, den nötigen Ehrgeiz und mit Özer Gülec (links) den passenden Trainer, um es in ihrem Sport noch ganz nach oben zu schaffen.

© e-arc-tmp-20211226_104436-1.jpg, NN Konzentrierter Blick: Taekwondo-Kämpferin Alema Hadzic hat das Talent, den nötigen Ehrgeiz und mit Özer Gülec (links) den passenden Trainer, um es in ihrem Sport noch ganz nach oben zu schaffen.

Das Jahr 2020 war auch für Alema Hadzic kein leichtes. Wie für so viele Sportlerinnen und Sportler auf der Welt. Die rasante Ausbreitung des Coronavirus’ hatte ihren Sport fast zum Erliegen gebracht, oder zumindest den Wettkampfbetrieb. Alema Hadzic ist erst 21, das Jahr, das nun zu Ende geht, bezeichnet sie deswegen aber trotzdem: "als Neustart".

Im vergangenen Jahr durfte die Taekwondo-Kämpferin nur auf wenige Turniere reisen, konnte sich kaum vergleichen, sie musste sich aufs Trainieren beschränken – wobei das in Anbetracht des still stehenden Alltags in so vielen Lebensbereichen ja schon eine ganze Menge war.

Viele Erfolge und "eine Enttäuschung"

Wie sehr das diese ehrgeizige junge Frau dennoch eingebremst hat, lässt sich erst jetzt erkennen. Ihre Bilanz 2021, nachdem sie wieder einigermaßen ungehindert Landesgrenzen passieren und auf Turniere reisen konnte: Platz 3 bei den Multi European Games in Sofia. Platz 1 bei den Polish Open in Warschau. Platz 2 bei den French Open in Paris. Platz 2 bei den Bosnia and Herzegovina Open in Sarajevo. Platz 1 bei der Deutschen Meisterschaft in den olympischen Gewichtsklassen. Bei der Europameisterschaft in Bulgarien ist sie in diesem Jahr im Viertelfinale ausgeschieden. Andere hätten das als Erfolg gewertet, zu den besten Acht des Kontinents zu gehören. Für die junge Frau aus Nürnberg war es "eine Enttäuschung".

Erst im Alter von 14 Jahren lernte Alema Hadzic ihren Sport kennen – und wenig später lieben. Mit Freunden war sie, die in Hamburg geboren aber in Nürnberg aufgewachsen ist, einfach mal mitgekommen zu Taekwondo Özer, wo man seit vielen Jahren einen guten Blick für Talente hat. Weltmeister und Olympiasieger hat Özer Gülec hervorgebracht, erst aus der eigenen Familie, inzwischen hat sich der Blick geweitet.
Wobei Talent in dieser harten Sportart natürlich nicht alles ist. "Ich hatte sicher ein gewisses Talent, aber ich habe mir jeden Tag den Arsch aufgerissen", hat Hadzic in diesem Jahr gesagt mit Blick auf den Weg, der hinter ihr liegt. 2018 wechselte sie in den Erwachsenenbereich, nur ein Jahr später konnte sie die besten Kämpferinnen ihrer Gewichtsklasse bis 73 Kilogramm besiegen.

Tokio kam zu früh, Paris ist das Ziel

Anfang 2020 versammelte der Goldene Ring die Toptalente aus dem eigenen Förderpool, denen gute Chancen ausgerechnet werden, an den Olympischen Spielen teilzunehmen. Die Spiele von Tokio kamen für Hadzic zwar auch 2021 zu früh, die Spiele von Paris 2024 sind für die Informatik-Studentin aber durchaus ein realistisches Ziel.

Ihren Ehrgeiz hat sie dieses komplizierte Jahr 2020 jedenfalls nicht gekostet. Alema Hadzic hat 2021 genutzt, um sich weiter nach oben zu kämpfen. Vielleicht ist sie in Zukunft sogar eine Kandidatin für die Gold-Medaille.

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