Meisterliche Abreibung: Ice Tigers zerfleischen Ingolstadt

5.10.2014, 19:18 Uhr
Schlusspunkt eines rauschenden Eishockey-Festes: Patrick Reimer erzielt das 9:0.

© Roland Fengler Schlusspunkt eines rauschenden Eishockey-Festes: Patrick Reimer erzielt das 9:0.

Die Ice Tigers erlebten bisher eine Woche zum Vergessen. In Straubing, Düsseldorf und Mannheim setzte es jeweils eine Niederlage. Wenigstens einen Punkt konnten Nürnbergs Kufencracks verbuchen, weil sie sich bei der DEG erst im Penaltyschießen geschlagen geben mussten. Am Sonntag sollte sich das vor eigenem Publikum ändern, ein Sieg sollte her gegen den ERC Ingolstadt.

Beide Mannschaften verloren vom Start weg keine Zeit und legten ein hohes Tempo an den Tag. Tore wollten in den ersten zehn Minuten aber nicht fallen. Egal, ob es Tim Schüle (2./4.) und Steven Reinprecht (4.) auf Nürnberger Seite oder Thomas Geilinger (5.) und Ryan MacMurchy (8.) für Ingolstadt versuchten, beide Torhüter hatten immer die richtige Antwort parat.

Doch dann sollte die Torsirene doch durch die Arena schallen. Nach guter Vorarbeit hämmerte Patrick Reimer den Puck zur 1:0-Führung in die Maschen. Fast im Gegenzug fiel der Ausgleich als Marc Schmidtpeter nur den Pfosten traf. Diese Aktion der Gäste war Warnung genug für die Hausherren, die in der 16. Minute nachlegten und durch Leonhard Pföderl – nach Vorarbeit von Reinprecht – auf 2:0 erhöhten. Bis zur ersten Pause sollte nichts mehr passieren, die Ice Tigers nahmen die Führung mit in den zweiten Durchgang.

Wer gedacht hatte, dass sich Nürnberg damit zufrieden gibt, der wurde eines Besseren belehrt: Kaum zurück auf dem Eis kam die Hartgummischeibe über Alexander Oblinger und Schüle zu Evan Kaufmann, der humorlos zum 3:0 vollstreckte (22.). Auch in der Folge hatten die Ice Tigers den amtierenden Meister fest im Griff, überstanden zwei Unterzahlspiele schadlos.

Zwei schnelle Tore durch Oblinger (35.) und Connor James (37.) sorgten schließlich schon im zweiten Drittel für die Entscheidung zu Gunsten der Ice Tigers. Auch die Fäuste sollten kurz vor der Pause noch fliegen. Nürnbergs David Elsner und Eddy Rinke-Leitans, der Derek Joslin mit einem Check von hinten niederstreckte, lieferten sich eine Schlägerei. Zur „Belohnung“ gab es für beide Spieler eine 2+2+10-Strafe.

Die Partie war bereits entschieden und das merkte man beiden Mannschaften zu Beginn des dritten Drittels auch an. Ingolstadt konnte nicht mehr so hohes Tempo gehen und Nürnberg musste nicht. Aber einfach so dahinplätschern wollten die Ice Tigers die Partie auch nicht lassen und zogen wenig später wieder an. Das Ergebnis: Zwischen der 46. und 49. Minute schlugen die Raubkatzen aus der Noris dreimal zu und stellten durch die Treffer von Reinprecht (46.), Yasin Ehliz (48.) und Jason Jaspers (49.) auf 8:0.

Das Schlimme an diesem Abend für den Meister aus Ingolstadt war, dass die Mannschaft von Tray Tuomie auch danach nicht locker ließ und heiß auf weitere Tore war. So setzte Reinprecht mit der Rückhand Reimer in Szene, der eiskalt in den Winkel zum 9:0 traf. Danach war aber auch der Hunger der Ice Tigers gestillt. Die verbleibende Zeit geriet zum Schaulaufen und am Ende schlugen Nürnbergs Kufencracks den ERC Ingolstadt klar und deutlich. Daran änderte auch der Ehrentreffer der Oberbayern kurz vor Schluss nichts mehr.

Keine Kommentare