Mit der SpVgg Greuther Fürth geht es für Green aufwärts

20.1.2021, 06:00 Uhr
Fühlt sich wohl in Fürth: Julian Green.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, NN Fühlt sich wohl in Fürth: Julian Green.

Bis heute, sagt Julian Green, hat er keine Probleme mit "den Franken". Und das, obwohl er aus dem tiefsten Oberbayern, aus Miesbach kommt. "Ich bin früher schon gern in der Region gewesen. Meine Taufpatin kommt aus Ebermannstadt." Mittlerweile ist Green nicht mehr nur zu Besuch, er ist Profifußballer und angestellt bei der SpVgg Greuther Fürth.

Mit Pep Guardiola und Jürgen Klinsmann

Als er zwei Jahre alt war, zog Julian Green mit seiner Mutter zurück nach Deutschland. Im Herzen blieb Julian Green US-Amerikaner, er spielt sogar für die Nationalmannschaft der Vereinigten Staaten. Sein Vater wohnt in Tampa, Florida. Seine Jugend genoss der heute 25-Jährige im tiefsten Oberbayern. In Miesbach spielte er Fußball und Eishockey. Die Liebe zur wohl "schnellsten Sportart der Welt", wie Green sagt, ist geblieben. Sein Beruf aber ist nun: Fußball.

Beim FC Bayern lernte der Mittelfeldmann von den Besten, unter Trainer Pep Guardiola feierte er sein Profi-Debüt in der Champions League und Jürgen Klinsmann holte ihn vor der Weltmeisterschaft 2014 in die US-Nationalmannschaft. Green hat viel erlebt, sich vom Supertalent aber nicht zum Superstar entwickelt. Er wechselte als Leihe nach Hamburg und später zum VfB. "Ich hatte am Ende in Stuttgart nicht mehr das Gefühl, dass ich die Spielzeit bekomme, die ich verdiene. Dann kam der Kontakt mit Fürth zustande." Es ging alles sehr schnell. "Und dann habe ich mich für Fürth entschieden."

Im vergleichsweise beschaulichen Fürth fühlt sich Green sichtlich wohl. Seit er 2017 zur Spielvereinigung gewechselt war, ging es stetig aufwärts. "Als ich hierher gekommen bin, waren wir Tabellensiebzehnter. Jetzt zu sehen, wie wir uns entwickelt haben, macht mich stolz." 96 Einsätze hat Green inzwischen im Kleeblatt-Trikot absolviert, dabei 16 Tore geschossen. "Die Entwicklung geht immer weiter, ich bin noch nicht am Ende. Doch ich bin zufrieden. So", sagt der Mittelfeldspieler, "kann es weitergehen".

Dreimal Alu-Pech: Julian Green ist vorn dabei

In dieser Saison ist noch einmal ein Schritt nach vorne gelungen. Offensiv überzeugt die Spielvereinigung, das zeigt auch die Statistik: Fürth hat im Zweitliga-Vergleich die meisten Torschüsse (256), den besten Vorlagengeber (David Raum, 7), die drittmeisten Tore (30), die drittmeisten intensiven Läufe, allerdings auch die meisten Pfosten- oder Latten-Treffer (12). Die Abschlussschwäche hat auch gegen Paderborn Punkte gekostet.

"Der Kern der Mannschaft ist eingespielt, der Trainer ist länger da, wir wissen, was er von uns erwartet", sagt Green, der selbst mit drei Aluminium-Treffern im Liga-Vergleich oben dabei ist. "Die letzten zwei Spiele hätten wir gewinnen müssen, haben aber nur einen Punkt geholt. Doch in der Rückrunde wird der Lattenschuss dann mal reingehen."

Grenzen will sich Julian Green nicht setzen. "Wir wollen jedes Spiel gewinnen. Wenn wir das tun, weiß jeder, wohin das führt. Mein persönlicher Wunsch ist, mit dem Kleeblatt in die erste Liga aufzusteigen." Zwar läuft Greens Vertrag zum Saisonende aus, der Verein aber hat eine Option, sagt Green, und müsse entscheiden, wie zufrieden er mit ihm ist. Vielleicht bleibt der Ex-Bayer dann noch länger in Franken.

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