Neu beim HCE: Riese Metzner will hoch hinaus

6.8.2019, 13:06 Uhr
Soll und will sich beim HC Erlangen etablieren: Neuzugang Antonio Metzner.

© Sportfoto Zink / OGo, Sportfoto Zink / OGo Soll und will sich beim HC Erlangen etablieren: Neuzugang Antonio Metzner.

Die Arena in Nürnberg, der HC Erlangen - all das hat Antonio Metzner schon einmal erlebt. Es hat ihn sogar beflügelt: Sechs Tore warf er im September 2016 - allerdings gegen den HCE. "Ich weiß noch, dass diese Partie meine erste gute war für Schwartau. Von da ab ging es bergauf für mich", sagt der heute 22-Jährige.

Es ging senkrecht bergauf: Vergangene Saison gehörte der Linkshänder zu den besten Torschützen der zweiten Liga. Als sein Wechsel zum HC Erlangen in die Bundesliga durchsickerte, schrieben die Lübecker Nachrichten vom "Shooting-Star", vom "Rückraum-Juwel", von "Schwartaus Topspieler": "Der Abgang schmerzt sehr", erklärte Geschäftsführer Michael Friedrichs der Zeitung, "wir haben aber alles versucht. Doch gegen den finanzkräftigeren Erstligisten und die Nähe zur Heimat hatten wir keine Chance." Die ist mit Haßloch in Rheinland-Pfalz zwar immer noch fast drei Stunden entfernt, doch die Vergangenheit, die Zeit im Handball-Internat des TV Großwallstadt, ist dafür näher. Hier wurde Metzner Junioren-Nationalspieler, schaffte den Sprung in die zweite Liga. "Auch nach Erlangen komme ich, um mich vor allem weiterzuentwickeln. Ich bin ein Spieler, der sehr gerne lernt", sagt er. Und einer, der einem Bundesligisten weiterhelfen kann: Mit seinen 2,07 Metern Körpergröße ist er enorm torgefährlich, dadurch aber nicht unbeweglich.

Zwar, das sieht er selbst so, hat er im Spielerischen Defizite, doch konnte Metzner bereits zeigen, welches Potenzial er mitbringt: stark auch von der Nahdistanz, erstaunlich beweglich und mit großem Zug zum Tor, so präsentierte sich der Neuzugang vom TSV Lübeck-Bad Schwartau. "Ich hoffe", sagt er, "dass ich vorn und auch im neuen Deckungssystem noch besser werden kann." Dort könnte er allein durch seine Größe im Abwehrzentrum eine Stütze werden. "Derzeit geht es für mich noch mehr darum, mich ans Tempo und die Intensität zu gewöhnen." Die sei deutlich höher noch als in der zweiten Liga, mit Sime Ivic hat er zudem einen Champions-League-erfahrenen Linkshänder auf seiner Position. "Der Konkurrenzkampf wird neu für mich, in Lübeck hatte ich den kaum. Aber ich bin mir sicher, ich kann von Sime lernen und er vielleicht auch noch das eine oder andere von mir." Eingelebt aber hat er sich schon, der Umzug eine Woche vor Trainingsstart von Lübeck in den Süden fiel nicht schwer - Antonio Metzner übernahm die Wohnung von Kreisläufer Jonas Thümmler, der zu Elbflorenz Dresden wechselte.

"Zuletzt habe ich in einer Wohngemeinschaft gewohnt", sagt Metzner, auch die Freundin ging ein und aus. Nun wohnt er wieder alleine, zumindest, bis die Freundin ihre Ausbildung beendet hat und vom Norden nach Erlangen nachzieht. "Die Stadt gefällt mir super, der Weg zur Trainingshalle ist kurz", sagt Metzner, "drei Minuten mit dem Rad sind schon spitze." Weiter wird natürlich der Weg in die Arena an den Kurt-Leucht-Weg sein. "Ich denke, ich werde furchtbar aufgeregt sein vor dem ersten Spiel gegen Stuttgart. In der Arena wieder aufzulaufen und die Fans im Rücken zu haben, das wird großartig." Und wer weiß, vielleicht verhelfen die Arena und der HC Erlangen ja zum nächsten Höhenflug?

Keine Kommentare