Neu beim NBC: Max Kuhle - Kochen, Lesen, Basketball

4.9.2014, 09:48 Uhr
Neu beim NBC: Max Kuhle - Kochen, Lesen, Basketball

Max Kuhle ist nicht zum ersten Mal in Bayern. Er ist zum ersten Mal in Franken. So viel hat er schon gelernt. Und er hat festgestellt, dass die Leute hier ungewöhnlich entspannt sind, was über Franken bislang auch noch nicht so häufig gesagt wurde.

Buchtipp: 52 Denkfehler

Max Kuhle kocht gerne. Und zwar gesund. Es interessiert ihn, wie er seinen Körper durch die richtige Ernährung und Zubereitung auf den maximalen Leistungsstand bringen kann. Und Max Kuhle liest. Und zwar nicht nur in seinen Timelines auf Twitter oder Facebook. Er liest echte Bücher, um abzuschalten und um sich weiterzubilden. Er liest Biografien und Sachbücher, zuletzt „52 Denkfehler“ von dem Schweizer Schriftsteller und Kolumnisten Rolf Dobelli. Max Kuhle ist der etwas andere Basketballprofi und während in der Basketballszene die Überflieger um ihn herum trotz schlechter Ernährung und permanenter geistiger Unterforderung abheben, macht er lieber einen Schritt nach dem anderen.

„Der nächste logische Schritt war, zu einem etwas professionelleren, ambitionierteren Team zu wechseln.“ Zu einem Team wie Nürnberg. Das wäre nicht der Fall gewesen, hieße der Trainer nicht Ralph Junge. Kuhle kannte den Coach natürlich aus der Halle, in der Pro A kennen sie sich alle, Kuhle und Junge aber hatten sich schon unterhalten, hielten den Kontakt über Facebook. Kuhle war denn auch (wie Robert Oehle und Michael Fleischmann) auf der vielzitierten China-Reise dabei. Dort hatte Junge den Aufbauspieler schon gefragt, was er denn nach der Rückkehr so vorhabe, Kuhle aber hatte noch „ein, zwei andere Angebote, auch aus der ersten Liga“. Letztendlich hat er sich für Nürnberg entschieden. Auch wegen der Ziele von rent4office.

Nicht um jeden Preis

Nürnberg will in die Bundesliga — allerdings nicht um jeden Preis. Kuhle will auch in die Bundesliga — ebenfalls nicht um jeden Preis. Nürnberg muss noch wachsen und Kuhle will mitwachsen. In Göttingen hatte er schon mit dem Bundesliga-Kader mittrainiert, er wechselte nach Cuxhaven, übernahm dort Verantwortung, legte gute Zahlen auf (9,4 Punkte und 2,2 Vorlagen pro Spiel), für einen Wechsel auf die Bank eines Bundesliisten aber fühlte er sich noch nicht reif genug.

„Jedes Team in der Liga hat sechs Amerikaner, das ist nun einmal so. Dazu kämpfen viele Vereine um die Existenz, die müssen gewinnen, um attraktiv für die Sponsoren zu bleiben — und wenn ein junger Deutscher besser ist als ein Amerikaner, dann spielt er auch. Aber kein Klub kann es sich leisten, einen Jugendspieler spielen zu lassen, nur weil das gut für seine Entwicklung ist.“ Und Kuhle selbst glaubt, noch nicht besser zu sein als ein Bundesliga-Amerikaner. Solche Aussagen sind ungewöhnlich in diesem seltsamen Basketball- Geschäft. Sie klingen nicht, als würde Kuhle wie so manch anderer in dieser Liga an einer Selbstbewusstseinsüberfunktion leiden. Auf dem Parkett aber kann man das nicht beobachten, Kuhle hat schnell gespielt und das Spiel kontrolliert — wenn auch nur das Spiel eines Kellerkinds. In Nürnberg wird er für Braydon Hobbs oder Josh Young übernehmen müssen, für Profis, die weit mehr Erfahrung haben.

"Natürlich will ich spielen, mich weiterentwickeln"

Es geht um Spielzeit, Profisport ist auch im Training ein Wettkampf. Für Kuhle vielleicht weniger als für andere. „Natürlich will ich spielen, mich weiterentwickeln. Aber, das klingt vielleicht ein bisschen nach Klischee: Am Ende geht es mir nur darum, dass die Mannschaft gewinnt.“ Jetzt soll Nürnberg gewinnen, denn nur dem Aufsteiger ist es vergönnt, die Playoffs mit einem Sieg zu beenden. „Es ist immer leichter, in der ersten Liga Fuß zu fassen, wenn man zu dem Team gehört, das den Aufstieg geschafft hat.“ Deshalb ist Maximilian Kuhle nach Nürnberg gewechselt, nach Nürnberg in Franken.

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