Nicht nur Mädchen tanzen Ballett

28.7.2015, 15:11 Uhr
Nicht nur Mädchen tanzen Ballett

© Foto: Anestis Aslanidis

Ohne ein kurzes Aufwärmtraining geht auch beim Ballett nichts. Zu Beginn der Tanzstunde versucht jeder, seine Muskeln auf Betriebstemperatur zu bringen. Denn Ballett ist in erster Linie Sport. „Es hilft nicht nur, die Körpermuskulatur zu verbessern, sondern auch die Konzentration, Koordination und Rhythmusfähigkeit“, weiß Tatiane Gutierres Etges Vogel. Sie selbst begann als Vierjährige mit dem Tanzen in der Ballettschule ihrer Eltern in Porto Alegre, Brasilien, und unterrichtet seit zwölf Jahren klassisches Ballett an der Tanzschule in Langenzenn.

Unterteilt wird Ballett in die klassisches und die moderne Sparte. Die Unterschiede liegen in der Musik und den Choreografien. Die moderne Variante bedeutet Improvisationsfreiheit. Der Tänzer kann sich zu Pop und elektronischer Musik entfalten und eigene Impulse und Ideen einbringen.

Dagegen ist das klassische Ballett – natürlich zu klassischer Musik – sehr strukturiert. Eine Unterrichtsstunde ist in mehrere kleine Choreografien aufgeteilt und endet jeweils mit einer längeren Choreografie. Die kurzen Einheiten sind leicht zu wiederholen und machen den Einstieg für Anfänger gut möglich. Die größere Choreografie führen manche Ballettschulen bei Gelegenheit auch öffentlich auf.

In den Köpfen vieler Menschen ist Ballett ein typischer Frauensport. „Dabei zeugt es von Stärke, diesen Sport nicht zu kategorisieren und sich eine eigene Meinung zu bilden“, sagt Stefan Rölle. Der 23-Jährige tanzt seit einigen Jahren regelmäßig im Ballettunterricht im „Studio 3“ in Nürnberg-Gostenhof. Und er ist nicht der einzige Mann in diesem Kurs.

Dass an dem Klischee der Frauendomäne nichts dran ist, kann man bei einer Schnupperstunde herausfinden, wie sie die meisten Schulen anbieten. In Stadt und Landkreis Fürth finden sich mehrere Ballettschulen. Sie alle bieten nicht nur Kurse für Kinder, sondern auch für Erwachsene und Senioren an.

Ein Generationensport

Denn Ballett ist ein Generationensport und bringt viel Freude mit sich. Das wird auch bei dem 60-plus-Angebot der Tanzschule Arabesque deutlich. „Unsere Senioren sind oftmals motivierter als Teilnehmer anderer Kurse“, hat Julia Vitez beobachtet. Sie ist Tanzlehrerin sowie Besitzerin der Fürther Ballettschule und hat eine Tanzausbildung in Budapest und Wien genossen.

Immer wieder berichten ihr Schülerinnen, dass sich ihre Haltung verbessert habe und sie die nette Atmosphäre in der Stunde genießen würden. Der Unterricht, aufgeteilt für Anfänger und Fortgeschrittene, unterscheidet sich ansonsten nicht von den normalen Stunden. Ein Sonderlob spricht Vitez ihren ältesten Schülerinnen aus, weil in diesem Kurs selten jemand fehlt.

Wer aus zeitlichen Gründen sein Hobby nicht regelmäßig ausüben kann, für den bieten sich Zehner-Karten an. Mit ihnen ist es möglich, den Unterricht je nach Bedarf zu besuchen, ohne einen monatlichen Beitrag zu zahlen. Trotzdem gilt: „Wer öfter kommt“, sagt Vitez, „macht mehr Fortschritte.“

Ballett Gutierres: www.ballett-gutierres.de — Lohmühle 14, 90579 Langenzenn, Telefon: (091 01) 90 44 81 — Arabesque: www.ballettstudio.info.de — Schwabacher Straße 31, 90762 Fürth, Telefon: (09 11) 74 76 96 — Ballettschule Seiler: www.ballettschule-seiler.de — Erlanger Straße 46-48, 90765 Fürth, Telefon: (09 11) 780 99 33 — Tanzparkett Engel: www.tanzparkett-engel.de — Bahnhofsplatz 10, 90762 Fürth, (09 11) 27 74 20 44

Keine Kommentare