Norisring: Ein Zuschauermagnet mit ungewisser Zukunft

8.7.2019, 05:28 Uhr
Fans und Fahrer lieben das Rennen auf dem Norisring gleichermaßen - hinsichtlich der Zukunft sind jedoch noch einige Fragen offen.

© Eduard Weigert Fans und Fahrer lieben das Rennen auf dem Norisring gleichermaßen - hinsichtlich der Zukunft sind jedoch noch einige Fragen offen.

"Unser Vertrag ist mit Ende dieses Rennwochenendes ausgelaufen", sagte Wolfgang Schlosser, Vorsitzender des ausrichtenden Motorsport Clubs Nürnberg (MCN) der NZ. Verhandlungen mit dem DTM-Veranstalter ITR laufen bereits und gehen jetzt in die heiße Phase. Doch obwohl ITR-Boss Gerhard Berger, Rennfahrer, Fans und Gäste wie Fürst Albert von Monaco wieder einmal nicht aus dem Schwärmen herauskommen, ist die Zukunft des Traditionsrennens noch nicht gesichert.


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Berger träumt von einem jährlichen Wechsel des Austragungsortes: "Ein Jahr Nürnberg, ein Jahr Monaco." Auch die DTM-Piloten zeigten sich davon angetan. "Zwei Stadtkurse wären genial", meinte Mike Rockenfeller. Lokalmatador Marco Wittmann ist von der Idee ebenfalls begeistert: "Wir Fahrer könnten uns gut einen zweiten Stadtkurs neben dem Norisring vorstellen." Diese Variante wäre auch für den MCN akzeptabel - ein Wechselspiel ist aber nicht zu realisieren. "Wir haben laufende Fixkosten von 160.000 bis 180.000 Euro im Jahr, zum Beispiel für angemietete Flächen. Das lässt sich allein durch Mitgliedsbeiträge nicht bewältigen", erklärte der MCN-Vorsitzende. "Daher können wir nicht ein Jahr aussetzen, sondern brauchen wie bisher eine Partnerschaft über drei, vier Jahre."

Steintribüne muss weiter zur Verfügung stehen

Die Diskussionen um die Instandsetzung der Steintribüne machen die Verhandlungen ebenfalls nicht einfacher. "Die ITR hat das natürlich mitbekommen und will wissen, was Sache ist, inwiefern die Tribüne weiter genutzt werden kann", sagt Schlosser, betont aber auch die gute Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der Stadt Nürnberg. "Die wissen, dass wir die Steintribüne brauchen. Wir sind uns einig, dass nicht einfach die Hälfte der Steintribüne gesperrt werden kann." Die Einnahmeausfälle durch die dann erheblich geringe Platzkapazität wären für den MCN nicht zu verkraften.

Mit einer Zuschauerzahl von rund 130.000 übte der Norisring in diesem Jahr wieder deutlich mehr Anziehungskraft aus als 2018 (123.000) – eine Folge des stark aufgehübschten Rahmenprogramms. Auch wenn der Besuch des monegassischen Fürsten laut Schlosser für einen "enormen Mehraufwand" sorgte, verliert der MCN-Boss nie die Ruhe. "Es macht immer noch unglaublich viel Spaß, dieses Event zu realisieren. Das Lob des Porsche-Chefs und die Begeisterung des Fürsten machen uns stolz." Dies sollte schließlich auch die ITR davon überzeugen, dass eine DTM-Saison ohne den Norisring kaum denkbar ist.

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