Widerstand bei Frankens Vereinen

Nur 1000 Fans? Hallensportarten kämpfen für Lockerungen

13.7.2021, 17:43 Uhr
Wie schön es sich mit Fans anfühlt - und vor allem anhört: Der HC Erlangen kam in der Schlussphase der Saison immerhin in den Genuss 1700 Fans empfangen zu dürfen.

© Sportfoto Zink / OGo Wie schön es sich mit Fans anfühlt - und vor allem anhört: Der HC Erlangen kam in der Schlussphase der Saison immerhin in den Genuss 1700 Fans empfangen zu dürfen.

Wie schön sich das anfühlt - und vor allem anhört, wenn wieder Fans in die Arena Nürnberger Versicherung kommen dürfen, haben sie beim HC Erlangen am Ende der Saison noch einmal erleben dürfen. Nach Monaten, in denen lediglich einige Aufbauhelfer bei den Heimspielen auf der Tribüne saßen, konnten sich wieder 1700 Menschen am besonderen Erlebnis Live-Handball erfreuen.

Es war ein kurzes Vergnügen, mehr ließen die Corona-Bestimmungen davor nicht zu. Die Eishockeyspieler der Nürnberg Ice Tigers und die Basketballer der Nürnberg Falcons mussten sogar eine ganze Spielzeit ohne Fans auskommen und die Motivation ausschließlich in der Kabine, auf der Auswechselbank und auf dem Feld suchen.

Gemeinsamer Protest von Augsburg bis Bamberg

In der kommenden Saison sollte nun wieder alles gut oder zumindest vieles besser werden, bei den Klubs ist aber die Sorge groß, dass wieder die große Mehrheit der Plätze leer bleiben muss. Seit dem 30. Juni erlaubt die 13. Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung in Hallen lediglich 1000 Zuschauer. Eine Zahl, mit der sich nach zwei komplizierten Jahren nur schwer wirtschaften lässt. Und eine Maßnahme, die bei den Vereinen in Anbetracht steigender Impfquoten und relativ niedriger Inzidenzwerte auf wenig Verständnis stößt.

In Bayern haben sich die Bundesliga-Klubs deshalb nun zu der Interessengemeinschaft "Indoor-Teamsport-Bayern" zusammengeschlossen und am Dienstag ihr Unverständnis in eine Pressemitteilung überführt. Man könne nicht nachvollziehen, heißt es da, "dass die Anzahl der geimpften, genesenen und verantwortlich getesteten Zuschauer in Bayern weiterhin limitiert wird". Denn: "Von dieser Gruppe geht keine relevante Viruslast in die Raumluft und damit keine relevante Infektionsgefahr aus."

Klare Forderungen

Mit "Nachdruck", wie es in der Mitteilung heißt, fordern die Klubs, dass die Zahl derer nicht mehr beschränkt wird, die unter die sogenannten 3G fallen, die also geimpft, genesen oder getestet sind. "Auch ein starres Festhalten an 7-Tages-Inzidenzen", heißt es weiter, "darf nicht mehr maßgeblich für die zugelassene Zuschauerzahl sein." Es sei Zeit, "rechtsstaatliche Regelungen für das künftige Leben mit Corona auch im Indoor-Profiteamsport in Bayern zu finden, um nicht die bayerischen Vereine im nationalen und internationalen Vergleich unangemessen zu benachteiligen."

Denn natürlich geht es nicht nur ganz grundsätzlich um höhere Zuschauereinahmen, sondern auch darum nicht innerhalb der jeweiligen Liga gegenüber Vereinen aus anderen Bundesländern abgehängt zu werden. Insgesamt 16 Klubs haben die erste Mitteilung der Interessengemeinschaft unterzeichnet, neben den drei mittelfränkischen Bundesligisten sind zum Beispiel auch Brose Bamberg, die Augsburger Panther oder der TV Großwallstadt dabei.

Wie viel Eindruck die Forderungen bei der Politik hinterlassen und ob die Sorgen tatsächlich begründet sind, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Bislang haben sich die Vorgaben oft so schnell verändert - so schnell wie es bei einem Handball-, Eishockey- oder Basketballspiel hin- und hergeht.

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