Pöhlmanns Poesiealbum: Tagebuch aus dem Trainingslager

8.7.2019, 19:50 Uhr
Berichtet täglich aus dem Kleeblatt-Trainingslager: NZ-Sportredakteur Florian Pöhlmann.

Berichtet täglich aus dem Kleeblatt-Trainingslager: NZ-Sportredakteur Florian Pöhlmann.

Zu Beginn eines Trainingslager sind Mathematiker ganz vorne dabei. Wer zählen kann, ist im Vorteil, heißt es da gerne. Der eine ist jetzt zum 48. Mal dabei, der andere bringt in dem beschaulichen Kurort im Kufsteinerland Nummer 40 mit stoischer Ruhe hinter sich. Quasi die Silber-Hochzeit mit Aussicht auf Gold in Sachen Trainingslager, wenn man so will. Man selbst ist ja auch nicht mehr ganz taufrisch. Körperlich schon, eh klar.

Aber eine gewisse Erfahrung schadet nicht bei der Beobachtung von Ertüchtigungsübungen von Fußballprofis oder solchen, die es noch werden wollen. Da bist du schnell ein Teil der Fürther Familie. Man wird herzallerliebst begrüßt, nach den Unbilden der Anreise gefragt, die gemeinsame Aufregung über die vermaledeiten Baustellen der A9 kommen von Herzen.

Embedded Journalist also, ein Begriff, der erst im fränkischen Idiom seine volle Tragweite entfaltet. Beim Kleeblatt bist du einer von uns, der Lagerkoller hat noch Zeit. Der Sommer 2018 ist urplötzlich ganz taufrisch. Längst ins hinterste Kleinhirn verdrängte Erinnerungen ans Vorjahr sind wieder da. Was in Schubladen versteckt war, wird wieder hervorgekramt. Ob man will oder nicht. Der Fürther an sich ist da gnadenlos. Und das muss nicht immer schön und kann teilweise sogar körperlich schmerzhaft sein. So ein Trainiungslager endet für Mitreisende ja nicht mit der zweiten Einheit um 18 Uhr.

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