Premiere für Handball-Trainerfuchs Carsten Peine

16.8.2019, 15:05 Uhr
Premiere für Handball-Trainerfuchs Carsten Peine

© Foto: Wolfgang Zink

Ein wenig hat Carsten Peine seine Übungsmethoden anpassen müssen. "Man kann nicht alles eins zu eins von den Männern auf die Frauen ummünzen", sagt er, Die Kraft- und Athletik-Verhältnisse seien doch verschieden. Ansonsten hat er nach seiner Premiere aber keine großen Unterschiede in der täglichen Trainingsarbeit erkennen können. "Eifer, Engagement und Trainingsbeteiligung sind hoch, auch technische Unterschiede erkenne ich nicht", sagt er.

Nach 27 Jahren als Handball-Trainer in Franken – 1992 kam er berufsbedingt hierher – macht auch Peine eine neue Erfahrung: Er hat die Handballer in Heroldsberg, Nürnberg, Erlangen, Roßtal, Rothenburg, Zirndorf und Erlangen-Bruck trainiert. Ein Frauenteam war bislang nicht darunter – bis zu diesem Sommer.

"Eine ambitionierte Mannschaft"

Peine hatte in der vergangenen Saison die Landesliga-Reserve des TV 1861 Bruck gecoacht und zum Klassenverbleib geführt, aber der Anruf aus Stadeln weckte sein Interesse. "Der MTV ist als Bayernligist eines der führenden Teams im Umkreis. Der Kader ist aus guter Jugendarbeit entstanden", sagt der Coach.

Voraussetzung dafür, in Stadeln zu übernehmen, war aber noch etwas anderes: "Es ist eine ambitionierte Mannschaft, aber eine, die noch formbar ist und etwas dazu lernen kann", sagt er. Das Team ist jung, der Großteil der Stadelner Spielerinnen ist zwischen 18 und 21 Jahre alt.

Dabei wird es gar nicht so einfach, die vergangene Saison zu toppen: Obwohl Cheftrainer Stefan Grimm aus beruflichen Gründen während der Saison aufhören musste, erreichte der MTV unter seinen Co-Trainern Moritz Häckel und Rainer Tischendorf (unter Beratung von Spielern und Trainern der Männermannschaft) als Aufsteiger den siebten Platz in der Bayernliga.

Die Klasse zu sichern, soll auch kommende Saison auf der Prioritätenliste beim MTV ganz oben stehen. "Das ist immer das erste Ziel. Aber natürlich setzt man sich auch noch höhere", sagt Peine. Konkret heißt das: "Platz sieben ist der Maßstab. Wir wollen eigentlich besser abschneiden."

Mit dem "eigentlich" schränkt der Trainer sein Vorhaben auch deswegen etwas ein, weil er glaubt, dass die Umsetzbarkeit nicht nur vom MTV abhängt. Sondern auch davon, welche Zugänge die Gegner verzeichnen können. Die Fluktuation ist bei Amateurhandball-Teams angesichts von Schule, Studium und Berufstätigkeit der Spielerinnen teils hoch.

Beim MTV werden kommende Saison mit Caroline Schmitt und Julia Schechinger ebenfalls zwei Spielerinnen studienbedingt fehlen. Zudem hat sich Anna Ebersberger einen Kreuzbandriss zugezogen und fällt länger aus.

Eine Torjägerin als Verstärkung

Dafür hat Stadeln für den Rückraum zwei neue Spielerinnen gewonnen: Mit Sandra Wild kommt vom 1. FC Nürnberg eine erfahrene Torjägerin. In der vergangenen Saison war sie zweitbeste Werferin der Bayernliga. Nun spielt sie mit Nikola Dude zusammen – die war die beste. Leoni Heckel (Jahrgang 2000) hat zuvor für die TS Herzogenaurach gespielt, trainierte dort mit dem Drittliga-Team, kam aber vor allem in der Landesliga-Reserve zum Einsatz. "Sie ist ein großes Talent und passt vom Alter gut zu uns", sagt Peine.

Bis zum Saisonstart ist noch Zeit. Für die erste Runde des Bayerischen Handball-Pokals (Molten Cup) hatte der MTV ein Freilos. Am 7. September steigen aber auch die Stadelnerinnen in die zweite Runde ein, mit einem Viererturnier in Marktleugast.

Eine Woche später startet die Bayernliga-Saison mit einem Heimspiel gegen die HSG Freising-Neufahrn (Samstag, 14. September, 18 Uhr, Julius-Hirsch-Halle), dem Tabellenvierten des Vorjahres. "Das wird gleich ein echter Prüfstein", warnt Peine.

Keine Kommentare