Rassismus? TV-Sender fängt Schalke-Kritiker Freund ein

30.11.2020, 19:59 Uhr
Steffen Freund kritisierte den Schalker Nabil Bentaleb - und zog eine fragwürdige Verbindung zu seiner Herkunft.

© Guido Kirchner, dpa Steffen Freund kritisierte den Schalker Nabil Bentaleb - und zog eine fragwürdige Verbindung zu seiner Herkunft.

Der TV-Sender Sport1 hat sich nach irritierenden Aussagen von Steffen Freund am Sonntag in der Talkrunde "Doppelpass" von "Äußerungen, die auch nur den Interpretationsspielraum zulassen, in irgendeiner Form rassistisch oder diskriminierend zu sein", distanziert. Olaf Schröder, Vorstandsvorsitzender der Sport1 Medien AG und Vorsitzender der Geschäftsführung der Sport1 GmbH, sagte am Montag in einer Pressemitteilung: "Es ist uns sehr wichtig, in aller Deutlichkeit zu betonen, dass wir uns grundsätzlich und unmissverständlich von jeglichem rassistischen oder in irgendeiner Art und Weise extremistischen Gedankengut distanzieren - und solchen Inhalten auf unserer Sportplattform auch kein Forum bieten."

Freund hatte mit seinen Aussagen in der Sendung für Wirbel gesorgt, weil er eine Verbindung zwischen Undiszipliniertheiten der Schalker Spieler Nabil Bentaleb und Amine Harit und deren Herkunft zog. Über Bentaleb sagte Freund: "Er ist einer der besten Spieler dann auch. Im Endeffekt bei Schalke gelandet. Aber ist französisch-algerischer Herkunft. Charakter... Wenn sie einen Kaderplaner haben, muss man wissen, dass da auch eine Disziplinlosigkeit schnell kommt, wenn er nicht derjenige ist, der gesetzt ist." Und über Harit sagte Freund: "Auch er kann das natürlich nicht mit seinen Wurzeln."


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Später entschuldigte sich der frühere Nationalspieler Freund in der Sendung und auf Twitter dafür, dass er sich "leider so missverständlich ausgedrückt" habe. "Nach den Aussagen von Steffen Freund haben wir ihm nach einem persönlichen Gespräch vor Ort noch während der laufenden Sendung die Möglichkeit gegeben, seine Äußerungen als Gast in unserer Talkrunde einzuordnen und zu revidieren. Zudem hat er das im Anschluss an den "Doppelpass" auch noch einmal über die Social-Media-Kanäle getan", sagte Pit Gottschalk, Chefredakteur der Sport1 GmbH, dazu.

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