Remis auf der Alm: Fürth verspielt 2:0-Führung

31.8.2019, 14:53 Uhr
Zum An-den-Pfosten-Treten: Sascha Burchert ärgert sich nach dem Bielefelder Ausgleichstor.

© Guido Kirchner, dpa Zum An-den-Pfosten-Treten: Sascha Burchert ärgert sich nach dem Bielefelder Ausgleichstor.

Zuletzt hatten sie von der Bank kommend immer für frischen Wind im Angriff gesorgt, deshalb entschloss sich Fürths Trainer Stefan Leitl mal etwas Neues mit dem Duo aus Skandinavien zu probieren. Havard Nielsen durfte zum ersten Mal in einem Ligaspiel, Branimir Hrgota zum ersten Mal überhaupt von Anfang an im Trikot der Spielvereinigung ran. Bei Hrgota hatte sich das bereits am Donnerstag vorsichtig angedeutet, als Leitl den Schweden erstmals als Option für die Startelf bezeichnet hatte. Für Hrgota und den Norweger Nielsen mussten Jamie Leweling und Daniel Keita-Ruel ihre Plätze räumen und auf die Bank. Diese Veränderungen hatte Leitl bereits beim 1:1 Hannover in der zweiten Hälfte vorgenommen. Auch seine Grundordnung modifizierte der Coach ein wenig. Anstelle der zuletzt installierten Doppel-Sechs mit Hans Nunoo Sarpei und Paul Seguin rückte Letzterer ein wenig nach vorne neben Julian Green, während Sarpei den alleinigen Abräumer spielte.

Fürth startete mit Hochdruck, attackierte früh und versuchte Bielefeld gar nicht zur Entfaltung kommen zu lassen und zu Fehlern zu zwingen. Bei den Arminen zeigte das forsche Auftreten des Kleeblatts schnell Wirkung. Als Bielefeld versuchte, sich aus dem eigenen Strafraum zu befreien, setzten gleich drei Fürther zum Pressing an. Mangels Zeit und Raum schob Manuel Prietl den Ball umgehend zurück zu Keeper Stefan Ortega, von dem er ihn schon bekommen hatte. In seinem Rücken bemerkte der Bielefelder Torhüter Hrgota nicht, der sich näherte, den Zweikampf mit dem Torwart gewann und den Ball über die Linie drückte (4.). Bei seiner Premiere in der Anfangsformation kam Hrgota somit auch zu seinem ersten Treffer für das Kleeblatt.

Zunächst geschockt, suchte Bielefeld in der Folge einen Weg in die Partie, den die Spielvereinigung aber clever nicht freigab. Räume eng machen, keine Kombinationen zulassen oder schnell unterbinden – Fürths Defensivarbeit funktionierte gut, Bielefeld war oft gezwungen, lange Bälle zu spielen, die wenig Gefahr brachten. Die Bemühungen der Gäste in der Offensive verliefen derweil ebenfalls weiter erfolgreich. Einen scharf und platziert getretenen Freistoß von Maximilian Wittek wuchtete Nielsen im Strafraum per Kopf zum 2:0 ins Netz (22.). Bis dahin lief es für Fürth weitgehend nach Plan. Dann kam es für die Franken zu einem Rückschlag.

Sarpei räumt im eigenen Sechzehner Joan Simun Edmundsson in der Luft ab, Referee Tobias Reichel aus Stuttgart zeigte völlig zu Recht auf den Elfmeterpunkt. Bielefelds Torjäger Fabian Klos trat vom Punkt an und verwandelte sicher zum 1:2-Anschluss für die Gastgeber (28.). Nielsen hatte nur kurze Zeit später die Chance, den alten Vorsprung von zwei Toren wieder herzustellen, sein Linksschuss strich aber knapp am linken Pfosten der Arminen vorbei (30.). In den letzten Minuten bis zur Pause ließen Tempo und Angriffe etwas nach, insgesamt sorgten beide Teams bis zur Pause aber für gute Unterhaltung.

Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Partie sehenswert, was nun aber eher an den Bielefeldern als an Fürth lag. Auf eigenem Platz in Rückstand waren die Arminen die aktivere Mannschaft hatten den Ausgleich fest im Blick. Und der fiel dann auch. Jonathan Clauss wurde auf der rechten Seite nicht konsequent am Flanken gehindert, Marco Caligiuri verpasste den Ball beim Versuch mit dem Kopf zu klären und Edmundsson nickte zum 2:2 ein (62.).

Leitl versuchte dem Spiel seines Teams knapp eine halbe Stunde vor dem Ende nochmal mehr Frische zu verleihen, nahm Hrgota vom Feld, der noch Trainingsrückstand hat und sich müde gelaufen hatte. Für ihn kam Keita-Ruel (63.). Kurz darauf verließ dann auch Tobias Mohr für Marvin Stefaniak den Platz (68.). Seine letzten letzten Wechsel musste Fürths Coach in der Defensive vornehmen, weil Caligiuri anscheinend aufgrund von Problemen im Oberschenkel nicht mehr weitermachen konnte. Für den routinierten Abwehrchef schickte Leitl Maximilian Bauer ins Spiel (77.). Bis zum Schlusspfiff konnten die Fürther nicht mehr viel zusetzen, hätten beinahe aber doch noch gewonnen. Green zog aus rund 20 Metern ab und setzte den Ball an die Latte (87.). Es blieb aber beim 2:2 und damit auch dabei, dass Bielefeld in dieser Saison noch keine Niederlage kassiert hat.

Arminia Bielefeld: Ortega - Clauss, Pieper, Nilsson, Hartherz - Prietl - Yabo (59. Soukou), Hartel - Edmundsson (82. Staude), Klos, Voglsammer

SpVgg Greuther Fürth: Burchert - Sauer, Caligiuri (78. Bauer), Mavraj, Wittek - Sarpei, Seguin - Nielsen, Green, Mohr (68. Stefaniak) - Hrgota (64. Keita-Ruel)

Tore: 0:1 Hrgota (4.), 0:2 Nielsen (22.), 1:2 Klos (28.), 2:2 Edmundsson (62.) | Gelbe Karten: Sauer, Sarpei, Green, Azzouzi | Schiedsrichter: Tobias Reichel (Stuttgart) | Zuschauer: 15.820.

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