Schieber: Die Leidenszeit hat ein Ende

5.1.2016, 22:15 Uhr
Schieber-Tore: Darauf freuen sie sich jetzt schon wieder in Berlin.

© Oliver Mehlis (dpa) Schieber-Tore: Darauf freuen sie sich jetzt schon wieder in Berlin.

"Es hat letztlich länger gedauert als gedacht", sagte Schieber nach dem Re-Start bei den Berlinern bundesliga.de. Sein Nachschub war selbsterklärend. "Ich schaue jetzt nur nach vorne", ergänzte der verletzungsgeplagte Stürmer, der am Sonntag im Hertha-Dress wieder erste Passübungen gemacht hatte. Am Dienstag trainierte Schieber wieder mit der Mannschaft. Am Mittwoch netzte der Rückkehrer erstmals wieder in einem Trainingsspiel - beobachtet vom kicker, auf schneebedecktem Rasen, unter dem Beifall aller Kollegen.  

Auch wenn man den Bullen von Backnang bei der der Hertha behutsam - wie Coach Pal Dardai betont - wiederaufbauen möchte, dauert es vielleicht nicht mehr lange, bis Schieber auch in der Bundesliga wieder das macht, was er am liebsten macht: Tore. Sieben Stück in 16 Spielen hat der Schwabe für die Alte Dame seit Sommer 2014, dem Beginn seines Hauptstadt-Engagements, erzielt. Genau so viele also wie 2010/11 beim 1. FC Nürnberg, in einer wahrlich wohltuenden Club-Saison, die der FCN weit entfernt der Abstiegsränge auf Platz sechs beendete.

In Berlin war der danach wieder in Stuttgart und anschließend in Dortmund tätige Angreifer famos gestartet, ehe es ihn am 22. Februar 2015 gegen Wolfsburg böse erwischte. Knorpelschaden im linken Knie hieß die Diagnose, die Schieber bis heute am Toreschießen hindert. "Es war definitiv die schwerste Zeit meiner Karriere. Bei einem Knorpelschaden weiß man nie, wie lange es dauert. Ich würde lügen, wenn ich sage, dass es keine Gedanken ans Karriereende gab", gesteht der Stürmer, der seit November schmerzfrei ist. Schiebers Nahziel lautet: Trainingslager in Belek. In diesem will er in Gesellschaft seiner Hertha-Kollegen wieder "alles mitmachen".

Der Club war das Sprungbrett

Früher machte der ballgewandte Bulle von Backnang beim FCN eine gute Figur.

Früher machte der ballgewandte Bulle von Backnang beim FCN eine gute Figur. © Zink

In seiner Club-Saison machte die dynamisch-trickreiche Offensivkraft 29 Liga-Spiele. Beim FCN, der VfB hatte diesem Schieber zur Weiterentwicklung übergeben, buchte sich dieser neben sieben Buden auch neun Torvorlagen aufs Konto. Unvergessen bei Club-Freunden ist, wie sich die Stuttgarter Leihgabe an seiner zuvorigen und anschließenden Wirkungsstätte in fantastischer Form präsentierte, die VfB-Kollegen nach Lust und Laune narrte. Beim 4:1-Auswärtscoup in der Rückrunde verwandelte Schieber zum 2:0 und bei der Vorarbeit zum 3:1 Serdar Tasci in einen Schulbuben. Im Pokal hatte der Sturmtank da bereits Eindruck gemacht: Beim Cup-Aus auf Schalke führte der FCN dank seines treffsicheren Schwaben zweimal. Und musste sich erst in der Verlängerung beugen, als Teenager Draxler das Altmeister-Duell per Kunstschuss zugunsten der Knappen entschied.

Kein Wunder also, dass der Club seinen Ex-Spieler im Sommer 2014 gerne an den Neuen Zabo zurückgeholt hätte. Als Zweitligist hatte dieser jedoch gegenüber Hertha BSC das Nachsehen . In Berlin freut man sich, dass Schieber auf den Trainingsplatz zurückgekehrt ist. In Nürnberg aber sicherlich auch.

Dieser Artikel wurde am 6. Januar um aktuelle Trainingseindrücke aktualisiert.

Verwandte Themen


Keine Kommentare