Schwartz' Lautern-Plan: Volle Ausbeute im halbleeren Stadion

17.12.2016, 14:51 Uhr
Das letzte halbe Club-Jahr war anstrengend. Am Montag soll es gegen Lautern erfolgreich zu Ende gehen.

© Sportfoto Zink / DaMa Das letzte halbe Club-Jahr war anstrengend. Am Montag soll es gegen Lautern erfolgreich zu Ende gehen.

25 Punkte: "Ob das richtig gut ist oder nicht, werden wir analysieren – ganz schlecht ist es auch nicht". Das artikuliert Alois Schwartz, Trainer des 1.FC Nürnberg, vor dem letzten Hinrundenspiel gegen den FCK.

Schwartz will damit natürlich nicht sagen, dass er drei weitere Punkte für Nürnberg schon fest eingeplant hat - dafür ist der Respekt vor den Lauterern, vor allem vor ihrer sicheren Defensive, viel zu groß. "Es ist eine gefährliche Mannschaft", sagt der Club-Coach. Aber mit einem Erfolg im letzten Zweitligaspiel des Kalenderjahres wären eben jene 25 Punkte erreicht, die "mit unseren Möglichkeiten" (so Schwartz) eine ganz ordentliche Zwischenbilanz bedeuten würden.

Im Vorjahr waren es zur Halbzeit 27 Punkte, was damals immerhin schon für Rang vier reichte, aber solche Vergleiche will keiner ziehen beim Club. "Wir haben gewusst, wie schwer es werden würde, wir können das alles richtig einordnen", sagt Schwartz, für den erneut ein Wiedersehen mit einem Ex-Verein ansteht. Sechs Jahre arbeitete er für den FCK, wo er in der zweiten Mannschaft unter anderen einen gewissen Kevin Trapp ausbildete, heute Torwart beim Weltklub Paris Saint-Germain und angehender Nationalspieler.

Vorübergehend war Schwartz sogar Chefcoach am Betzenberg, nachdem Milan Sasic am 4. Mai 2009 entlassen worden war, übernahm er für den Rest der Saison. Tradition, treue Anhänger, aber bescheidene finanzielle Möglichkeiten: Für vergleichbar hält Schwartz die Altmeister aus der Pfalz und aus Franken, "es gibt schon viele Ähnlichkeiten".

Aber nicht absolut: "Ich würde der fränkischen Bratwurst den deutlichen Vorzug vor dem Pfälzer Saumagen geben", sagt der 49-Jährige. Doch die Unterschiede spiegeln sich nicht nur in kulinarischer Hinsicht, sondern aktuell auch im Torverhältnis. Während Nürnberg viele Tore schießt, aber auch viele kassiert (je 28), hat Lautern mit erst 13 Gegentreffern zwar die beste Defensive der Liga - aber in 16 Spielen erst zehn Tore erzielt, so wenige wie sonst nur Schlusslicht St. Pauli. Man müsse also "schauen, nach vorne zu spielen", wie Schwartz sagt, und "versuchen, den Gegner zu Fehlern zu zwingen", allerdings nach Möglichkeit weniger naiv wie im jüngsten Heimspiel gegen Sandhausen (1:3), als man sich simple Konter einhandelte.

Nicht mithelfen können Tim Leibold, der erneut ausfällt, und Edgar Salli, der sich einen Mittelhandbruch zuzog. Für den Rest gilt, so der Trainer: "Wir haben etwas gutzumachen und wollen unseren Fans drei Punkte unter den Christbaum legen." Dass es nur oder immerhin 24.000 Anhänger werden, spielt da erstmal keine Rolle.  

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