Schweiz jubelt, Österreich trauert

19.1.2009, 00:00 Uhr

Didier Defago konnte sein Glück kaum fassen. «Mein erster Abfahrtssieg und dann noch zu Hause vor dieser Kulisse. Das ist ein Traum. Ich realisiere das noch gar nicht», sagte der Schweizer, der den Gastgebern einen Tag nach dem Kombinations-Coup von Aufsteiger Carlo Janka nach sechs sieglosen Jahren in Wengen den zweiten Erfolg bescherte. Im Ziel feierten 30000 Zuschauer mit ihrem «Helden», der sich vor lauter Freude am Ende des Rennens krachend in die Werbebande fallen ließ. Defago verbaute mit seinem fehlerlosen Rennen dem US-Star Bode Miller seinen dritten Sieg am Lauberhorn hintereinander. Auf Platz drei sorgte Millers Landsmann Marco Sullivan für eine weitere Überraschung.

Strecke zu leicht?

Schwer geschlagen verließen die erfolgsverwöhnten Österreicher um Abfahrts-Weltcupsieger Michael Walchhofer den Klassiker in der Schweiz. Keiner von ihnen kam unter die besten 15 – ein Debakel. Für den Deutschen Skiverband holte Stephan Keppler aus Ebingen als 24. Weltcup-Punkte. Walchhofer landete noch zwei Plätze hinter ihm, als 26. war er zeitgleich mit Hermann Maier.

Als schlechter Verlierer erwies sich Gesamtweltcupsieger Miller, der die mit 4480 Metern längste Abfahrt im Weltcup in den vergangenen beiden Jahren gewinnen konnte. «Es war heute schwer, Tempo zu machen. Alle schwierigen Passagen sind in diesem Jahr leichter geworden, das macht es schwieriger für die Besten», meckerte der eigenwillige Amerikaner, gestand aber auch: «Ich habe alles gegeben, aber ich bin nicht so gut gefahren, wie ich es draufhabe.»