Selbst Messi staunt: Ex-Cluberer Campana trumpft auf

4.11.2019, 16:22 Uhr
Selbst Messi staunt: Ex-Cluberer Campana trumpft auf

© Alberto Saiz/AP/dpa

Der erste Eindruck vom Club? "Alle Mitspieler, Trainer und Martin Bader waren sehr nett zu mir", sagte Jose Campana Ende Januar 2014. Auf den letzten Drücker hatten sie den Junioren-Nationalspieler noch ausleihen können von Crystal Palace, sogar mit Kaufoption.

"Bei einem Spieler mit seinen Qualitäten..." 

Der damalige Vorstand Sport & Öffentlichkeitsarbeit erzählte bei Campanas Vorstellung, was er auch bei anderen Vorstellungen gerne erzählte. Oft und lange beobachtet, eines Tages für Club-tauglich befunden. "Bei einem Spieler mit seinen Qualitäten wollten wir diese Möglichkeit unbedingt nutzen."

Ungefähr ein halbes Jahr zuvor hatte der englische Erstligist rund zwei Millionen Euro nach Sevilla überwiesen. Campana, gerade 20 geworden, galt schon damals aus außergewöhnlich begabt, wusste das aber auch. Und ließ sich deshalb nicht stressen.

Beim 1. FC Nürnberg deutete er seine Qualität ebenfalls nur an und fiel vor allem wegen der einen oder anderen Undiszipliniertheit auf. Campanas Uhren gingen anders und meistens nach, womit er seinen Trainer in den Wahnsinn treiben konnte. Gertjan Verbeek strich ihn dann auch schon mal kurzfristig aus seinem Aufgebot, obwohl er vom ersten Spanier im Club-Trikot sehr viel hielt.

"Wenn einer mit Spanien Europameister wird..." 

Bei seinem Debüt in Augsburg hinterließ Campana gleich einen nachhaltigen Eindruck. Schnell, passicher, gutes Auge: So bereitete er auch den Siegtreffer vor. "Wenn einer mit Spanien Europameister wird, darf man schon erwarten, dass der was kann", lobte ihn Raphael Schäfer, ihr beider Trainer Verbeek knurrte: "Er hat gute Fähigkeiten am Ball."

Dass er es trotz seiner guten Fähigkeiten am Ball nur auf zehn Einsätze brachte für Nürnberg, davon sieben als Einwechselspieler, lässt allerdings ein paar Widersprüche erahnen. Der U19-Europameister von 2011 und 2012 vertraute in jungen Jahren voll und ganz auf sein Talent, eine Strategie, die ihn später durch halb Europa führen sollte. Sampdoria, FC Porto, erst bei AD Alcorcon in Spaniens Zweiter Liga schien Campana allmählich zu dämmern, dass er sich für seinen Durchbruch vielleicht doch etwas mehr anstrengen sollte.

Dass ihn UD Levante im Sommer 2016 auf die etwas größere Bühne zurückholen sollte, schien Campana gut zu gefallen. Levante stieg auch dank Campanas stabiler Leistungen prompt in die Primera Division auf und schlägt sich seitdem bravourös.

"Sturm entfacht"

Mittlerweile ist Campanas Levante ein guten Tagen sogar besser als Real Madrid oder Barcelona; am Samstag, bei der 1:3-Niederlage im Estadio Ciudad de Valencia, staunte auch Lionel Messi nicht schlecht. Innerhalb von nur sieben Minuten drehte Levante die Begegnung, den Ausgleich erzielte: José Campana. Sein siebter Treffer in der Primera Division, die ihn zu schätzen gelernt hat.

Campana ist eine feste Größe in der Unión Deportiva; die Ausstiegsklausel ist 60 Millionen schwer, mit einem Bruttogehalt von drei Millionen pro Jahr ist Campana der Top-Verdiener im Kader. Und scheint jeden Cent wert zu sein. "Campana entfacht einen Sturm", titelte die Sportzeitung Marca nach dem Triumph über Barca. Auch in Spanien sind mittlerweile alle sehr nett zu Jose Campana.

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