So funktioniert's! Weghorst lobt Nürnberg-Schiri Aytekin

11.2.2020, 08:57 Uhr
Der Nürnberger Deniz Aytekin wurde im letzten Jahr zum Schiedsrichter Deutschlands gewählt und steht jetzt im Mittelpunkt einer 30-minütigen Dokumentation bei der ARD.

© Daniel Reinhardt / dpa Der Nürnberger Deniz Aytekin wurde im letzten Jahr zum Schiedsrichter Deutschlands gewählt und steht jetzt im Mittelpunkt einer 30-minütigen Dokumentation bei der ARD.

Die verschärften Regelungen des DFB in Bezug auf Meckereien und Rudelbildungen lösen unter Fans und Spielern Diskussionen aus. Mehrere Schiedsrichter wie auch Felix Brych haben sich bereits positiv dazu geäußert, es geht beim Fußball schließlich auch um Respekt den Unparteiischen, aber auch den Gegenspielern, gegnerischen Trainern und anderen Funktionären gegenüber. "Einfach ein bisschen Hygiene in den Sport wieder reinbringen", will der DFB laut Brych damit.

Der Wolfsburger Spieler Wout Weghorst, der nicht nur für seine Tore und seine emotionale Art, sondern auch für seine häufigen und oft auch hitzigen Gespräche mit den Schiedsrichtern bekannt ist, kritisierte dabei auch das Verhalten einiger Referees. "Es sind wenige Schiris, die mal auf dich reagieren. Wenn ich zwei-, dreimal was sage und das Gefühl habe, ich schreie in die Luft, dann werde ich mal böse.", sagte er dem kicker.

Lob für Aytekin

Im Spiel zwischen Leipzig und Wolfsburg geriet der große Stürmer auch mit dem gebürtigen Nürnberger Schiedsrichter Deniz Aytekin in eine kurze Auseinandersetzung, die im bei der ARD veröffentlichten Funk mitzuhören ist. Laut und energisch weist der Referee Weghorst in seine Schranken: "Was willst du von mir, geh weg hier". Nur kurz danach klatschen die beiden freundschaftlich ab.


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Der Wolfsburger nennt Aytekin dem kicker als positives Beispiel dafür, wie ein konstruktives Miteinander auf dem Feld funktionieren kann. "Aytekin ist einer, der es richtig gut macht", sagt Weghorst. Da könne er auch Entschuldigung sagen und dem Schiedsrichter recht geben. Auch die scharfen Worte gegen ihn bewertet der Niederländer nicht negativ: "Er ist der Schiri, er muss das Spiel im Griff haben, da kann er auch mal gegen mich was sagen."

Aytekin wurde im vergangenen Jahr zum Schiedsrichter Deutschlands gewählt. Der Wolfsburger Angreifer sagt über den 41-Jährigen: "Er ist aber auch einer, der was einstecken kann. In meinen Augen fehlen heutzutage diese Persönlichkeiten."

"Keine Roboter"

Während die strengeren Regelungen des DFB vor allem den Umgang zwischen den Spielern und den Schiedsrichtern und den Spielern untereinander verbessern sollen, sieht Deniz Aytekin das Verhältnis zu den Trainern gar nicht "so vertrackt, wie es öffentlich und medial gerade rüberkommt", wie er dem kicker im Interview mitteilte. "Im Gegenteil: Wenn ich zehn Jahre zurückblicke, hat sich vieles, sehr, sehr positiv verändert. Beide Seiten sind deutlich offener und respektvoller geworden."

Doch auch die Regelauslegung bei kleineren Aktionen wie beispielsweise dem Wegschlagen des Balles sind nun schärfer. "Früher hätte ich da zu einem Spieler vielleicht erst mal gesagt: Lass das sein! Heute gebe ich direkt Gelb, ganz klar."

Der Fifa-Schiedsrichter weist aber auch daraufhin, dass Referees "keine Roboter, die alle das haargenau gleiche Produkt abliefern" sind. Das wird auch bei Meckereien, Diskussionen und direktem Kontakt mit den Spielern und Verantwortlichen deutlich. "Gerade in der Kommunikation mit Spielern oder Trainern kommt es auf die Interpretation im Gesamtkontext an", gibt der gebürtige Nürnberger zu bedenken.

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