Spanische Schwergewichte für Bayern und Gladbach

6.12.2016, 15:06 Uhr
Die Bayern emfpangen Atletico Madrid zum Spitzenduell, das wegen der Tabellensituation aber ein wenig an Brisanz verloren hat.

© dpa Die Bayern emfpangen Atletico Madrid zum Spitzenduell, das wegen der Tabellensituation aber ein wenig an Brisanz verloren hat.

Vor ihrem großen Gruppenfinale in der Champions League haben der FC Bayern München und Borussia Mönchengladbach bereits Gewissheit. Der deutsche Meister wird in der Königsklasse überwintern, kann in seinem Heimspiel gegen den Rivalen Atlético Madrid am Dienstag (20.45 Uhr/Sky) aber nicht mehr am  bereits feststehenden Gruppensieg der Spanier rütteln. Gladbach steht als Gruppendritter fest und darf sich zeitgleich beim FC Barcelona zum vorerst letzten Mal auf die große Bühne Champions League präsentieren.

Am sechsten und letzten Gruppenspieltag bietet sich für die deutschen  Teams die Chance zu einer sportlichen Revanche. Die Bayern haben nicht nur das Duell um den ersten Gruppenplatz gegen Atlético verloren, sondern scheiterten auch schon im Halbfinale der Vorsaison am Team von Trainer Diego Simeone. Die Borussia will sich für die Niederlage im Hinspiel revanchieren und sich positiv aus der Königsklasse verabschieden.

Interessant wird für Bayern und Gladbach aber auch das Geschehen auf den anderen Plätzen. Als Vorrunden-Zweiter treffen die Bayern im Achtelfinale auf einen Gruppensieger. Als mögliche Gegner kommen bislang der FC Barcelona, Leicester City und der AS Monaco in Frage. Mit Paris Saint-Germain, Real Madrid und Juventus Turin haben aber weitere Topteams die Chance, ihr Gruppe als Sieger zu beenden und dann auf Bayern zu treffen. Für Gladbach geht es darum, einer der vier besten Gruppendritten zu werden, um bei der Auslosung am kommenden Montag in Nyon gesetzt zu sein.

Ancelotti will rotieren

Trotz einer möglichen Revanche ist die Bedeutung des Spitzenduells zwischen Bayern und Atlético geschrumpft. Trainer Carlo Ancelotti versicherte dennoch, dass er die Kraftprobe mit den Spaniern ernst nehme. "Die Motivation ist sehr hoch, wenn man gegen einen so starken Gegner spielt", versicherte der Italiener, der auch wieder eine Rotation ankündigte, um mit "frischen Spielern" antreten zu können. Verzichten muss er am Dienstagabend auf Weltmeister Jérôme Boateng, der mit Schulterproblemen ausfällt.

Ein Erfolg gegen Atlético - es könnte der 15. Heimsieg hintereinander in der Königsklasse werden - wäre für die Bayern eher ein Signal an Europa. "Wir können uns mit einem sehr starken Gegner messen", sagte Mittelfeldspieler Thiago zum Reiz der Partie vor 70.000 Zuschauern. Das Halbfinal-Aus vor sieben Monaten spiele dagegen keine Rolle mehr: "Das ist Vergangenheit."

Ganz anders gestaltet sich die Situation bei Gladbach. Ein letztes Mal darf das Team von Trainer André Schubert in diesem Jahr dem tristen Liga-Alltag entfliehen. "Jetzt geht es darum, sich mit einer Weltklassemannschaft zu messen und sich zu beweisen", sagte Sportdirektor Max Eberl. In der Liga hinken die Borussen mit gerade einmal 13 Punkten weit hinter den eigenen Ansprüchen her. 

Auch Schubert ist nach den jüngsten Misserfolgen und über zwei Monaten ohne Sieg in der Bundesliga in die Kritik geraten. In der  Mannschaft genießt er aber noch immer Rückhalt. "Der Trainer gibt sein Bestes, damit wir den Schalter umlegen. Die Mannschaft folgt ihm und steht zu hundert Prozent hinter ihm", sagte André Hahn.

Wehmut herrscht bei den Gladbachern nicht, obwohl sie sich mit dem Spiel im Camp Nou wohl für längere Zeit von der größten europäischen Fußball-Bühne verabschieden. "Es ist ein Abschluss der Champions-League-Saison, aber das Spiel bietet genug Ansporn, es wieder schaffen zu wollen", sagte Eberl.

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