In 15 von 17 Spielen auf dem Platz

1380 Minuten: Dauerbrenner Meyerhöfer gibt sich unzufrieden und kämpferisch

20.12.2021, 06:00 Uhr
Zumindest ein Punkt: Marco Meyerhöfer (ganz rechts) mit seinen Kollegen nach dem 0:0 gegen Augsburg.

© Sportfoto Zink / Melanie Zink, Sportfoto Zink / Melanie Zink Zumindest ein Punkt: Marco Meyerhöfer (ganz rechts) mit seinen Kollegen nach dem 0:0 gegen Augsburg.

Am späten Samstagnachmittag nahm Marco Meyerhöfer die wenigen Zuschauer im Ronhof und die vielen an den Fernsehbildschirmen mit auf eine Zeitreise. Der Rechtsverteidiger des Kleeblatts tauchte in der 65. Minute am gegnerischen Strafraum auf, hinterlief Havard Nielsen und bekam den Ball im Strafraum an den Fuß. Es war eine Situation, wie man sie im Aufstiegsjahr sehr oft erleben durfte, in vielen Fällen folgte kurz darauf ein Jubelschrei.

Am Samstag um kurz vor 17 Uhr aber ging wenig später ein Raunen durch den fast menschenleeren Ronhof, weil die Hereingabe sowohl für Nielsen als auch für Branimir Hrgota unerreichbar war – und so unerreicht durch den Strafraum rollte. "Ich habe ein Signal bekommen, dass ich in den Rückraum spielen soll, wir haben ja eine Kommunikation auf dem Platz", erzählte Meyerhöfer nach dem Schlusspfiff. "Vielleicht hätte ich eine andere Entscheidung treffen müssen, denn es war eine Riesenchance, die vielleicht den Siegtreffer gebracht hätte."

Lieber das Positive sehen

So aber ging diese große Möglichkeit nicht einmal als Torchance in die Statistik ein, weil dabei ja kein Abschluss auf das Augsburger Tor heraussprang. Überhaupt erspielten sich die Fürther beim 0:0 gegen den FC Augsburg nur drei Chancen und schossen nur einmal auf des Gegners Tor. "Natürlich wollten wir uns mit einem Heimsieg verabschieden", sagte Meyerhöfer, der aber lieber das Positive sehen wollte. „Wir haben wieder zu Null gespielt, das zweite Heimspiel in Folge.“

Mit dem Punktgewinn waren alle Fürther gegen 17.30 Uhr dann auch irgendwie zufrieden, vor allem, weil sie "in der ein oder anderen Situation Glück und einen super Keeper hinten drin" hatten, wie es Meyerhöfer formulierte. "Wir nehmen diesen Punkt und das gute Gefühl mit."

Die Tendenz stimmt jedenfalls, der Vergleich mit dem FC Augsburg war ja erst der dritte überhaupt, den die Fürther nicht verloren hatten. Deshalb gehen sie mit nur fünf Zählern in die kurze Winterpause – um danach was genau zu tun? "Wir spielen um den Klassenerhalt", sagte Meyerhöfer kämpferisch, "nach der Hinrunde ist noch niemand abgestiegen."

Der Verteidiger weiß aber natürlich, dass es fast schon zwei Wunder braucht, wenn das Kleeblatt Mitte Mai auf einem anderen als dem 18. Platz stehen soll. "Wenn wir mit fünf Punkten dastehen, ist das zu wenig, das ist uns bewusst", betonte Meyerhöfer. Seine Mannschaft müsse weiterhin "hinten gut stehen und vorne den ein oder anderen Punch setzen". Der FSV Mainz, der die Hinrunde der vergangenen Saison mit sieben Zählern abgeschlossen und trotzdem den Klassenerhalt geschafft hatte, bietet sich indes nur bedingt als Fürther Vorbild an.

Dafür sind die Unterschiede dann doch zu groß. "Schwer zu vergleichen" sei die Situation der beiden Vereine, die Mainzer hätten damals mit "gestandenen Bundesligaspielern und viel Erfahrung" eine "außergewöhnliche Rückrunde" gespielt, als Fürther könne man sich "einiges abschauen", betonte Meyerhöfer, zum Beispiel die Erkenntnis, "dass nichts unmöglich ist".

Er wird jedenfalls weiter hart arbeiten. An sich und für den Erfolg. So wie in 15 von 17 Spielen, in denen er über 90 Minuten auf dem Platz stand. Mit 1380 gespielten Minuten führt er die interne Rangliste knapp vor Branimir Hrgota an.

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