Premiere gegen Bielefeld:

Armindo Sieb schießt Fürth mit erstem Zweitliga-Tor zum Sieg

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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30.10.2022, 17:00 Uhr
"Es war ein super Gefühl": Sein erstes Tor in der zweiten Bundesliga feierte Armindo Sieb am Freitagabend im Sitzen – und mit dem nur ein Jahr älteren Marco John als erstem Gratulanten.

© Sportfoto Zink / Alexander Schlirf, Sportfoto Zink / Alexander Schlirf "Es war ein super Gefühl": Sein erstes Tor in der zweiten Bundesliga feierte Armindo Sieb am Freitagabend im Sitzen – und mit dem nur ein Jahr älteren Marco John als erstem Gratulanten.

Wie genau der Ball den Weg ins Tor gefunden hatte, wusste Armindo Sieb hinterher auch nicht so genau. Es war ihm auch ziemlich egal. Mit seinem ersten Zweitliga-Tor hatte der 19-Jährige die Spielvereinigung Greuther Fürth am Freitagabend gegen Arminia Bielefeld ja zum Sieg geschossen - und damit sehr viele Menschen sehr glücklich gemacht. Inklusive sich selbst. "Ich habe einfach nur draufgehalten", sagte Sieb. "Wenn er abgefälscht war, war es trotzdem mein Tor."

Sinnbildlich für die Leistung der SpVgg Greuther Fürth

Es war ein Tor des Willens, das durchaus sinnbildlich war für die Leistung der Spielvereinigung. Und auch für die Leistung von Armindo Sieb, der sich nie aufgab, der mutig war - wenngleich lange nicht alles klappte. Dennoch war der Angreifer, der im Sommer von der zweiten Mannschaft des FC Bayern gekommen war, ein sehr belebendes Element, schoss mehrmals aufs Tor und belohnte sich einmal auch.

"Es war ein super Gefühl", sagte er nach dem Schlusspfiff über seinen Treffer. "Jeder der Offensivspieler hat das Ziel, Tore zu schießen. Heute ist es mir gelungen." Als der Ball im Netz zappelte, war das durchaus ein besonderes Moment. Auch für einen Spieler, der in den hochdekorierten Nachwuchsleistungszentren von RB Leipzig, der TSG Hoffenheim und des FC Bayern ausgebildet wurde. Der Jugendfußball auf höchstem Niveau ist das Eine - der Sprung in den Erwachsenenfußball, in die oft harte zweite Liga das Andere.


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Den schien Armindo Sieb zunächst mit erstaunlicher Leichtigkeit zu schaffen. In den ersten acht Spielen stellte ihn der damalige Trainer Marc Schneider sechsmal von Beginn an auf, vertraute ihm und gab ihm Zeit zu reifen. Doch nach einigen guten Ansätzen zu Beginn der Saison musste der 19-Jährige zuletzt häufiger zuschauen und saß bei den vergangenen fünf Spielen immer auf der Bank - dreimal sogar über 90 Minuten.

Einfach war das natürlich nicht für das oft gelobte großes Talent, dessen Verpflichtung im Sommer durchaus aufhorchen ließ. "Der Trainer hatte eine andere Idee. Die habe ich akzeptiert und trotzdem im Training Gas gegeben", sagt Sieb - ganz Profi. Dennoch war da immer der Traum vom ersten Tor in der zweiten Bundesliga. "Ich habe mir schon manchmal gedacht: Wann mache ich mein erstes Tor?", erzählte Sieb. "Ich habe dann aber einfach von Spiel zu Spiel gedacht, habe mir gesagt: Wenn es kommt, dann kommt's. Heute ist es passiert und jetzt geht es weiter."

Kleeblatt-Trainer Zorniger war nicht ganz so zufrieden

Für das Kleeblatt - aber auch für Armindo Sieb. Sein Trainer war hinterher nicht ganz zufrieden mit dem Zusammenspiel der beiden Angreifer. "Das hat mir als Team nicht so gefallen", sagte Alexander Zorniger. "Siebi hat gewartet, wo der Ball hinkommt und dann hat er reagiert" - statt auf Verlängerungen von Ragnar Ache zu spekulieren, loszusprinten und sich so einen Vorteil zu verschaffen. Doch das ist Teil des Lernprozesses. "Ich bin noch jung", sagte Sieb am Freitagabend zum Abschied. "Ich habe meine Karriere noch vor mir. Ich muss einfach Gas geben."

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