Nach Entlassung im Oktober

Ex-Trainer Marc Schneider spricht im Schweizer Fernsehen über die Zeit in Fürth

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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1.12.2022, 11:00 Uhr
Kurzes Glück: In Fürth durfte Marc Schneider nur einen Sieg feiern - hier mit Simon Asta.

© Sportfoto Zink / Melanie Zink, NN Kurzes Glück: In Fürth durfte Marc Schneider nur einen Sieg feiern - hier mit Simon Asta.

Im Schweizer Fernsehen ist Marc Schneider dieser Tage ein gefragter Gesprächsgast. Nach dem 0:1 der "Nati" gegen Brasilien am Montag war der ehemalige Trainer des Kleeblatts als Experte beim TV-Sender "Blue Sport" zu Gast und sprach bei "Heimspiel - der WM-Talk" über das Spiel, das Turnier in Katar und den Fußball in seiner Heimat.

In der Runde wirkte der 42-Jährige aufgeräumt, seine meist glücklose Zeit bei der Spielvereinigung war diesmal kein Thema. Anders knapp drei Wochen zuvor. Da war Schneider zusammen mit Landsmann Gerardo Seoane, der im Herbst in Leverkusen entlassen wurde, ebenfalls im Schweizer Fernsehen zu Gast. Der Titel der Sendung: "Gefeuert! Seoane und Schneider sprechen über das knallharte Trainer-Business."

Es war Schneiders erster öffentlicher Auftritt nach seiner Entlassung in Fürth. Mitte Oktober hatten die Verantwortlichen des Kleeblatts den neuen Trainer ja schon wieder von seinen Aufgaben entbunden. Seine Bilanz: Nur ein Sieg in 13 Pflichtspielen, inklusive Pokal-Aus beim Fünftligisten Stuttgarter Kickers und einer Niederlage im Derby.

Nach seiner Freistellung verbrachte Schneider noch ein paar Tage in Fürth, ehe es Ende Oktober mitsamt Partnerin und der zwei schulpflichtigen Kinder zurück ging in die Schweiz. "Er ist bissl abgetaucht die letzten Wochen, jetzt ist er aufgetaucht", sagte der Moderator. "Der Marc Schneider ist da." Die erste Frage nach seinem Aus in Fürth war deshalb auch eine mit Bezug zum Kleeblatt - und zur schwierigen Gesamtsituation, die der neue Trainer im Sommer nach dem Abstieg vorfand.

"Stimmt das Gerücht, dass der Schwefelgeruch des Abstieges einfach eine gewisse Zeit braucht um auszulüften?", fragte der Moderator - Schneider hatte vor seinem Engagement in Fürth ja auch in Belgien bei Waasland-Beveren sowie in der Schweiz beim FC Thun Erfahrungen mit Abstiegen und dem Neuaufbau gesammelt. "Sicherlich ist es so, dass sich viele Spieler besser gesehen haben", antwortete Schneider. "Die denken, ich sollte nicht in der zweiten Liga spielen. Ich habe erste Bundesliga gespielt. Und die Besten sind gleichzeitig weg."

Zu seiner Verteidigung brachte Schneider zudem an, dass acht von zehn Sommer-Zugängen "19 oder jünger" gewesen seien. Tatsächlich hatte das Kleeblatt im Sommer sechs U20-Spieler geholt - in der Startelf standen aber zu Saisonbeginn meist acht oder neun Spieler, die auch schon in der Bundesliga gespielt hatten. Die vielen Talente spielten dagegen kaum eine Rolle. Doch auch die Erfahrenen konnten den Abwärtstrend nicht stoppen - weshalb Schneiders Zeit in Fürth schon vor der WM zu Ende ging.

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