Fürth trifft auf die TSG

Kleeblatt-Gegner Hoffenheim: Mit Hoeneß und einem Fürther Aufstiegshelden

26.11.2021, 14:40 Uhr
Zwei ehemalige Stützen des Kleeblatts: David Raum (rechts) bejubelt mit Anton Stach den Aufstieg in die Bundesliga. Am Samstag kehrt Eigengewächs Raum mit der TSG Hoffenheim zurück in den Ronhof.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Zwei ehemalige Stützen des Kleeblatts: David Raum (rechts) bejubelt mit Anton Stach den Aufstieg in die Bundesliga. Am Samstag kehrt Eigengewächs Raum mit der TSG Hoffenheim zurück in den Ronhof.

Mit der Gesamtsituation...

... "weiß man in Hoffenheim nach fast eineinhalb Jahren unter Sebastian Hoeneß immer noch nicht so recht umzugehen", sagt Jakob Uebel vom Fan-Blog "Hoffenews". "Mal glücken furiose Siege gegen Gegner wie Köln, Wolfsburg oder RB Leipzig - mal enttäuscht man auf ganzer Linie gegen vermeintlich schwächere Kontrahenten wie Bielefeld, Mainz oder Bochum." Vom vermeintlichen Glanz früherer Jahre, von Angriffen auf die Spitzenklubs des deutschen Fußballs ist man im Kraichgau ähnlich weit entfernt wie vom Spitzenplatz im Ranking "Beliebtester Fußballklub Deutschlands".

An der Seitenlinie...

... steht ein 39-Jähriger mit sehr bekanntem Nachnamen. Sebastian Hoeneß ist der Neffe von Uli, dem Ehrenpräsidenten des FC Bayern. Beim Rekordmeister machte auch Hoeneß Junior auf sich aufmerksam. In der Saison 2019/2020 wurde er mit der zweiten Mannschaft der Bayern Meister der dritten Liga – und stieg danach gleich zwei Ligen auf.

Doch rechtfertigen konnte der junge Trainer seine Verpflichtung bislang noch nicht so recht. "In Hoeneß‘ Debüt-Jahr hat man ihm den Umständen geschuldet viel verziehen: Neben den regulären Verletzungsproblemen, entwickelte sich im Herbst 2020 eine Art vereinseigene Corona-Krise, während man anfangs auch noch einer europäischen Dreifachbelastung ausgesetzt war", erzählt Uebel von "Hoffenews". "So konnte die Klubführung auch über ein 0:4 auf Schalke oder das Abschneiden auf dem elften Rang hinwegsehen. Aber mit der Gewissheit, dass es sich im kommenden Jahr bessern muss. Wahre Unterschiede sind leider nach wie vor nicht zu erkennen. Trotz kaum nennenswerter Abgänge sowie Verpflichtungen von Hoeneß‘ Wunschtransfer Angelo Stiller oder dem stark aufspielenden Ex-Fürther David Raum, lässt sich nach wie vor keinerlei Spielphilosophie erkennen."

Der letzte Auftritt...

... zeigte mal wieder, wozu diese Hoffenheimer Mannschaft in der Lage ist. Beim 2:0 gegen RB Leipzig war die TSG die bessere Mannschaft und ließ dem Vizemeister keine Chance. Diadie Samassekou und Munas Dabbur sorgten mit ihren Toren für einen erstaunlich ungefährdeten Sieg "Leipzig muss Antrieb sein und in keinster Weise Genugtuung", sagte Hoeneß danach. "Das war ein gutes Spiel, das ist jetzt unsere Messlatte, die haben wir gelegt."

Alle Augen auf...

... den Mann, der von 2006 bis 2021 das Trikot des Kleeblatts getragen hat. David Raum kam als Achtjähriger vom Tuspo Nürnberg zur Spielvereinigung, durchlief alle Jugendmannschaften, wurde Profi und vor der vergangenen Saison zum Stammspieler beim Kleeblatt. Mit dem stieg er im Mai in die Bundesliga auf, wurde U21-Europameister, nahm an den Olympischen Spielen teil – und durfte im Herbst erstmals für die Nationalmannschaft spielen.


Aus Fürth in die Nationalmannschaft: Der erstaunliche Weg von David Raum


"Ich schwebe momentan auf so einer Erfolgs- und Euphoriewelle", sagte er kürzlich der Sportschau. "Ich will weiter an mir arbeiten und Gas geben und nicht nachlassen. Dann wird man sehen, was noch weiter drin ist." Bei seinem Trainer hat er jedenfalls bereits jetzt ein hohes Standing. "David ist ein Junge, der auf dem Boden geblieben ist, mit einer super Einstellung", schwärmte Sebastian Hoeneß. "Ein ganz feiner Kerl mit dem Herz am rechten Fleck."

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