Kolumne zum Kleeblatt

Laubenweg 60: Ständig neue Rekorde in Belek

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

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9.1.2023, 11:00 Uhr
Schöner Ausblick am Feierabend: Auch am Strand kann man in Belek spazierengehen - wenn man tagsüber noch nicht genug gelaufen ist.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Schöner Ausblick am Feierabend: Auch am Strand kann man in Belek spazierengehen - wenn man tagsüber noch nicht genug gelaufen ist.

Manchmal meldet sich die Uhr am Handgelenk schon um die Mittagszeit. Dann, wenn das "Bewegungsziel" erreicht ist, wenn die Smartwatch zum Beispiel 10.000 Schritte aufgezeichnet hat oder ein vorher definiertes Kalorienziel überschritten wurde. Was an grauen und kalten Wintertagen im Homeoffice mitunter ein Problem ist, schafft man in Belek jeden Tag. Ohne Probleme.

Jeder Morgen im Trainingslager der Spielvereinigung beginnt für den Kleeblatt-Reporter mit einem kleinen Spaziergang - von der Hotel-Lobby bis zum Trainingsplatz sind es bei flottem Schritt zwölf Minuten. So geht es den ganzen Tag weiter. Fußballschauen. Fragen stellen. Zuhören. Spazierengehen. Zwischendurch Artikel schreiben - und wieder Spazierengehen.

Wer noch nie in diesen riesigen Hotel-Anlagen war (wie der Kleeblatt-Reporter), der kann sich nicht vorstellen, wie groß diese sind. Selbst innerhalb der hohen Mauern kann man locker einen ausgedehnten Spaziergang machen, vorbei an Boutiquen, Frisören, ausgedehnten Pool-Landschaften bis zum rauschenden Meer.

Die Smartwatch freut‘s: Bravo, sagt sie - und schickt neuerdings ständig irgendwelche neuen Abzeichen für aufgestellte Rekorde. Dabei ist zumindest eines dieser Ziele ein reiner Marketing-Gag, wie der "Spiegel" mal berichtet hat. Ein japanisches Unternehmen brachte vor knapp 50 Jahren einen "10.000-Schritt-Zähler" auf den Markt- und behauptete, diese Zahl sei gesund. Dabei braucht es laut verschiedenen Studien gar keine 10.000 Schritte, solange man sich regelmäßig bewegt - was in Belek kein Problem ist.

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