Mit 4000 Fans

Vorfreude im Ronhof: So war die Mannschaftsvorstellung des Kleeblatts

Michael Fischer

Nürnberger Nachrichten

E-Mail zur Autorenseite

11.7.2022, 06:00 Uhr
Gemeinsames Erinnerungsfoto: Spieler, Trainer und Verantwortliche des Kleeblatts posierten im Ronhof mit ihren Fans.

© Sportfoto Zink / Wolfgang Zink, Sportfoto Zink / Wolfgang Zink Gemeinsames Erinnerungsfoto: Spieler, Trainer und Verantwortliche des Kleeblatts posierten im Ronhof mit ihren Fans.

Den lautesten Applaus bekam natürlich der Kapitän. Als Branimir Hrgotas Name am Sonntagnachmittag fiel, wollten die Menschen hinter der Südtribüne gar nicht mehr aufhören zu klatschen. Der 29-Jährige genoss die sicht- und hörbare Zuneigung der Fans, er strahlte auf der Bühne. Mit seinen Leistungen im weiß-grünen Trikot hat sich Hrgota nicht nur in die Geschichtsbücher des Fürther Fußballs, sondern längst auch in die Herzen der Menschen gespielt.

Wer sah, wie die Fans bei der offiziellen Saisoneröffnung ihrem Kapitän huldigten, wie sie ihn feierten, der konnte sich kaum vorstellen, dass diese gemeinsame Erfolgsgeschichte demnächst endet. Ein Abgang von Hrgota, über den ja seit Monaten spekuliert wird, war im Ronhof natürlich kein Thema. Gedanken an einen Abschied hätten auch nur die gute Stimmung getrübt, die überall im Stadion herrschte.

Wohin man auch blickte, überall sah man glückliche Menschen. An den Ständen der Sponsoren, in der Hüpfburg, auf den Bierbänken und auf jedem Meter Asphalt. Nach Jahren der Pandemie und des Abstandhaltens mischten sich die Spieler und Verantwortlichen des Kleeblatts einfach unter die knapp 4000 Fans, die ein paar schöne Stunden im Ronhof verbringen wollten.

Vor allem Angreifer Dickson Abiama, der später auch lautstark besungen wurde, war ein beliebter Partner für Erinnerungsfotos. Sicher auch, weil er noch immer den Traum aller Fußballer lebt. Den, dass man es aus der Kreisklasse in die zweite Bundesliga schaffen kann, wenn man nur hart genug arbeitet. Auch Abiama strahlte etwas verlegen angesichts all der Zuneigung, die ihm da entgegengebracht wurde.

Doch im Ronhof sollten am Sonntag nicht nur die Profis vorgestellt werden, sondern alle Mannschaften des Kleeblatts. Von der U10 bis zur U23, Jungs und Mädchen, Männer und Frauen. Wer sein Wissen über die Teams der Spielvereinigung auffrischen wollte, konnte das vor der großen Bühne tun. Dort wurde es um kurz nach Zwei immer voller, weil sich viele junge Männer in grauen Jogginganzügen durch die Masse drückten.

Oberbürgermeister Thomas Jung erzählte ein bisschen, wie Amtskollegen in anderen Städten das Kleeblatt bewundern, dass die sich fragen, wie dieser kleine Verein immer wieder so Großes vollbringen könne. Jungs Antwort? Natürlich: "Weil wir Fürther sind." Der Applaus der Fans war ihm natürlich gewiss - genauso wie später dem sichtlich glücklichen Trainer Marc Schneider, der erstmal seine neuen Kollegen im Funktionsteam vorstellen durfte.

Es hat sich ja doch einiges verändert in diesem Sommer, auf und neben dem Platz. Für die meisten Lacher sorgte, ganz unfreiwillig, der junge Lucien Littbarski, der erzählen sollte, wie es ist, einen Weltmeister als Papa zu haben. "Nervig", antwortete der 19-Jährige - während Jeremy Dudziak vor allem von den ältesten Fans Applaus bekam. Warum? Weil er mit sozialen Netzwerken "gar nix anfangen" kann.

3 Kommentare